Guatemala

1. Februar 2020 - 1. März 2020


Havana - Mexico - Guatemala 1.2.20

So war ich also um kurz nach 3 Uhr am Flughafen in Havanna. Habe alle meine notwendigen Sachen geregelt und um 6 Uhr war dann der Abflug.
Ankunft in Mexico war gegen 9:30 Uhr, wo ich eine Nachricht von Chrisso bekam, die mich etwas beunruhigte. Eigentlich wollte er zu mir nach Guatemala kommen, aber hatte Probleme bei der Einreise über die USA. Ich hatte mich also schon abgefunden, alleine durch Guatemala zu reisen, weil sein neues Ticket an die 700€ kosten würde...
Zur Ablenkung habe ich auf dem Flug von Mexico nach Guatemala alle Filme geguckt, die ich downgeloadet hatte und die ganze Zeit schon Ausschau gehalten nach anderen Alleinreisenden. Speziell für die Weiterfahrt von der angeblich so gefährlichen Guatemala Hauptstadt.
Dann gelandet, durch alle Kontrollen und bei der Gepäckausgabe, habe ich die erste Alleinstehende Frau angesprochen: Ingrid, Anwältin, 39 Jahre aus Frankreich und auch alleine auf Südamerikareise. Das Beste war dann aber, dass sie auch nach Antigua weiter wollte. Also haben wir uns das Taxi Shuttle (90 GTQ=Quetzal, also 11€) geteilt. In der Mitfahrgelegenheit waren wir insgesamt 6 Touristen und haben noch Brenda in unser Team der "Alleinreisenden Frauen" geholt. Sie ist Ernährungswissenschaftlerin, 57 Jahre und aus Kanada.
Als nach 3h Fahrt (wegen des vielen Verkehrs) alle bei ihren Hostels in Antigua ausgeladen wurden, war ich sofort verliebt in diese Stadt!
So viele bunte, kleine Gassen mit Verschnörkelungen, kleinen Läden, Cafès, Shops und Restaurants. Irgendwie hatte ich mir eine Stadt, mitten in Guatemala, ganz anders vorgestellt.
Nachdem ich erfolgreich Geld abgeholt hatte bei einem ATM, war ich erholsam Duschen in meinem Hostel ("Three Monkey"). Dort wohne ich nun zum 5.2.20 in einem 4 Bett- Zimmer. Keine 30 Minuten nach meinem Einzug lernte ich auch schon Abraham kennen. Mein 1. Mitbewohner, 32 Jahre, aus Mexico.
Mit ihm bin ich dann noch auf Nahrungssuche gegangen und auf Empfehlung einer Freundin von ihm, im "Rincón Típico" essen. Das war so gut! Für 30 GTQ/ 3,50€ gab es einen Riesen-Teller voll mit veggie Köstlichkeiten. Mega!
Abrahams Bekannte war auch noch da, Gabby, 35 Jahre auch aus Mexico. Zu dritt sind wir danach noch durch die Stadt gebummelt. Dort habe ich erfahren, dass Mexikaner die Deutschen richtig vergöttern. Das war auch mal eine neue Erfahrung. Bisher auf meinen Reisen musste ich mich eher beweisen und die Deutschen in Schutz nehmen...

Antigua ist wirklich so wunderschön! Mich hat lange keine Stadt mehr so umgehauen. Zum krönenden Abschluss haben wir dann noch einen Vulkan aus der Ferne ausbrechen sehen. Richtig krass. Antigua liegt nämlich in einem Tal, umgeben von Vulkanbergen. Ein schönes Panorama.
Ich vermisse Jule und stellte mir oft vor, wie sie das wohl alles gefunden hätte und wo wir schon alles eingekehrt wären.

Okay, zugegeben: Es ist schon arg touristisch. Aber ganz Ehrlich, so fallen meine hellen Haare jedenfalls nicht so sehr auf, ich fühlte mich jederzeit Sicher und in den kleinen Seitenstraßen war es auch schon etwas ruhiger bzw. nicht mehr so überfüllt mit Touristen, wie auf dem Hauptplatz.
Wir haben nach längerem Spaziergang dann auch endlich mal einen geeignetem Laden für ein Tagesabschlußgetränk gefunden und viele Einheimische und Touristen beobachten können. Die Stimmung der Stadt war so zauberhaft.
Gegen 22 Uhr waren wir wieder im Hostel (weil wir alle müde waren und früh zu Bett wollten), wo wir dann aber in unserem Zimmer jetzt noch 2 weitere Mitbewohner bekommen hatten: der Engländer Aby (32) und Jack, ein 24 Jähriger Australier (ja, ich glaube auch dass sie dort alle Jack heißen), die beide völlig (gut) drauf waren.
Sie versuchten mich noch zu überreden mit auf die bekannteste/ beliebteste (Pool)Party von Antigua mitzukommen. Aber nach nur noch einem Bier an der Hostelbar mit allen Gästen, war echt froh, als alle weg waren und ich endlich schlafen konnte.

Kurz vor dem Einschlafen kam noch die Nachricht von Chrisso. Er hat den teuren Flug bezahlt und kommt am Sonntag Abend in Guatemala an! 


Antigua 2.2.20

Meine Mitbewohner kamen erst morgens um 7 Uhr nach Hause und ich war echt froh, dann schon fast ausgeschlafen und fit zu sein.
Im Hostel sind viele Möglichkeiten in Hängematten oder Sofas zu chillen und es gibt hier freies WLAN (was nach Cuba ja echter Luxus ist).
Dann hörte ich ein paar Leute auf Deutsch miteinander reden und habe mich einfach mal dazu gestellt und dadurch Laura kennen gelernt. Zudem noch Flo, der Tättowierer ist und erstmal angefangen hat, die dritte aus der Runde auf dem Tisch draußen vom Hostel zu tätowieren. Schon ein bisschen witzig.

Laura und ich haben uns irgendwann entschlossen zusammen ein bisschen durch Antigua zu schlendern, tranken Cafès, waren auf dem Markt und ließen uns dort aus Spaß beide so bunte Strähnen ins Haar flechten. Sie reist schon seit 14 Monaten durch die Weltgeschichte und hatte interessante Storys drauf! Sehr beeindruckendes Mädchen!
Eigentlich kommt sie aus Köln und ist 27 Jahre alt und reist ab nächster Woche nach Hawaii und dann Australien, nachdem sie schon Asien und Südamerika komplett gesehen hat.

Wir hatten schnell festgestellt, dass wir uns sehr ähnlich sind, auch weil wir beide Krankenschwestern sind und einfach auf einer Welle waren. In einem zuckersüßen Innenhof haben wir zusammen Wein getrunken (die Liebe dazu teilten wir natürlich auch), ein bisschen was gegessen und plötzlich kamen zwei Personen auf uns zu. Laura spricht perfekt spanisch und hat direkt übersetzt: Die Herrschaften fragten, ob wir bereit für ein Fotoshooting wären für deren neues Schokoladenprospekt. Wir waren natürlich sofort dabei und bekamen schon nach 2 Minuten zum Dank eine Tafel deren kostbaren Schokolade geschenkt. Vielleicht waren wir so fotogen, dass es nach so schneller Zeit schon ein Foto dabei war oder aber wir waren völlig ungeeignet und die wollten uns schnell wieder los werden. Nach uns war nämlich noch ein Pärchen dort und die wurden etwas länger geknipst. Egal, Hauptsache Schoki umsonst!

Es war ein richtig schöner Tag und mit Laura abzuhängen, hat mich sehr glücklich gemacht und wir sprachen über unsere Großeltern, Eltern, Geschwister, Freunde und LIEBE und Dankbarkeit.

Zurück im Hostel waren wir schon etwas angeduselt und wurden von den Barjungs bei uns direkt zum weitertrinken ermutigt.

Irgendwann war es Abend, das gesamte Hostel mit uns am feiern und Chrisso kam endlich an.

Alle zusammen sind wir dann bis morgens um 7 Uhr eskaliert. Upsi.


Der nächste Tag fing natürlich mit chillen und ausruhen und Katern an und hörte auch nicht auf. Einfach mal so richtig den Tag Tag sein lassen. Chrisso hat mit seiner Ululele alle verzaubert, zwischendurch noch in Zeitlupe in der Stadt um uns mit Nahrungsmitteln zu belohnen und abends haben wir richtig schön gekocht. Früh ins Bett gegangen sind wir dann natürlich auch ganz anständig. 

4.2.20

Ausgeschlafen, gechillt, Spanisch gelernt, Wäsche gewaschen (für Laura, Chrisso und mich 55 Q = 6,50€ bezahlt), Stadtbummel und eingekauft. 

Zudem das allerwichtigste: wir drei haben eine Tour gebucht für den nächsten Tag, um auf einen Vulkan (Höhe zirka 3500m) zu wandern. Mit einem local Guide, einer Übernachtung inkl. Zelt, Schlafsack, Verpflegung, Equipment für die Kälte da oben und dem Eintritt haben wir 375 Q/ Person bezahlt (also zirka 45€). Es geht auch teurer und haben auch billigere Angebote verglichen, aber haben uns für ein Mittelding entschieden.

Abends haben wir noch mit der Hostelgemeinschaft Wein getrunken. Gespärchsthemen waren unter anderem schwedische Elchkacke, Patricks Exfreundin (das ist einer der Barkeeper vom Hostel), natürlich die anstehende VulcanoTour und wir haben noch die Tage danach grob durchgeplant und sind vor um 23 Uhr schlafen gegangen.

Mittwoch Morgen um 8 Uhr geht die spannende Tour los. 


5.+6.2.20

Also, was ich die letzten beiden Tage erlebt habe, kann ich eigentlich gar nicht richtig in Worte fassen. Etwas so wunderschönes habe ich vielleicht noch nie vorher gesehen!

Wir sind am Mittwoch, den 5.2 alle um 7uhr aufgestanden und hatten zum Glück den Abend vorher schon alle Sachen gepackt. Was wir glaubten für den 2 tägigen Ausflug zu brauchen, packten wir in kleinere Rucksäcke um. Die großen 65 Liter Rucksäcke durften wir im Hostel einschließen und mussten dann also nicht mit diesen den Vulkan hoch laufen. Dachten wir jedenfalls.

Dann haben wir noch Snacks eingekauft und bei dem Bäcker "Santa Clara" nebenan noch Brötchen geholt. Aus Angst, dass wir von unserem Reiseveranstalter nur Mini-Portionen gestellt bekommen. Es gab übrigens auch eine vegane Option für mich und das mitten in Guatemala! Yeah!

Um 8:30 Uhr kam dann der Bus von der Travel-Agentur zur Abholung. Die Reiseleiterin hat uns nichtmal einsteigen lassen, da bemerkte sie schon unsere viel zu kleinen Rucksäcke. Unser von denen gestelltes Fresspacket und Equipment müsste doch auch noch rein passen! Och nee. Also alles innerhalb von Minuten aus aus dem kleinen Rucksack in den großen umgepackt und die restlichen Klamotten einfach nur in den Spint geschmissen. Und Los!

Im Bus dann nach und nach die anderen eingesammelt, sodass wir eine Reisegruppe von 14 Leuten waren + 2 lokale Guides. Diese waren anfangs noch etwas schüchtern, weil sie wohl gerade erst Englisch lernen. Richtig süß und wir unterstützen sie jetzt dabei.
Die Gruppe bestand aus einer Italienerin, einer Spanierin mit ihrem Freund aus Holland, ein Pärchen aus Wien, ein Pärchen aus Australien, zwei Amerikaner, ein Pärchen aus Amerika und Laura, Chrisso und mir.
Das erste Meeting bestand aus Besprechung, Sachen ausleihen, Essenverteilung und neu packen.
Es gab übrigens richtig viel zum Anziehen, da es oben auf zirka 3800m ziemlich kalt werden soll und zu Essen gab es auch reichlich. Der Rucksack war tatsächlich ziemlich voll, als dann alles drinnen war.
Wieder in den Bus und 20 min den ersten Berg hoch gefahren. Da kamen wir schon sehr nah an die Wolkenschicht ran.
Gegen 11 Uhr waren wir bei dem Platz, wo wir vollbepackt noch ein "Vorher"-Foto geschossen haben und den sandigen Weg nach oben angetreten sind.
Die ersten 2h (von insg. 6h) sollten laut der Reiseleiterin wohl die schwersten sein. Waren sie auch. Anstieg, Anstieg, Anstieg.
Alle 45 Minuten haben wir spätestens kleine Pausen gemacht, um unseren Körper den Druck- und Höhenunterschied langsam näher zu bringen und auch, um auf die letzten in der Gruppe zu warten. Wer länger oder öfter Pause machen musste/ wollte, durfte dieses natürlich jederzeit tun. Ein Guide lief immer ganz vorne und einer ganz hinten.


Über den Wolken zu laufen war auf jeden Fall krass! Die Natur da oben war zu dem Zeitpunkt schon superschön grün.
Wir haben so geschwitzt und waren ganz schön fertig!
Zwischendurch dachte vielleicht jeder mal ans aufgeben.
Um 13 Uhr dann eine längere Pause für das Mittagessen.
Und wieder Anstieg, Anstieg, Anstieg.
Irgendwann fühlten wir uns schon ganz "Dizzy" wegen der Höhe.


Das Panorama wurde aber zum Trost immer schöner. Einige nahestehenden Vulkane ragten schon über die Wolken durch.
Leider wurde irgendwann der Weg etwas schmaler und wegen meiner Höhenangst war ich dann ziemlich froh, als wir um 16 Uhr unser Basecamp erreicht hatten. Die 3768 m waren erreicht. Das Camp bestand aus sieben 2-Mann-Zelten und einem großen Zelt für die Guides und Materialien und einem Lagerfeuerplatz davor. Traumhaft. Das war echt Unbeschreiblich. Nicht weiter in Worte zu fassen. Unter uns die weißen flauschigen Wolken. Vor uns ein aktiver Vulkan ("Fuego"), der regelmäßig Lava ausspuckte, hinter uns der große grüne Berg.
Wir richteten uns alle ein, machten erste Fotos und konnten alle unser Glück nicht fassen.


An einem schöneren Platz kann man einfach nicht seine Nacht verbringen.
Die Guides boten noch eine weitere Tour an, um näher an den Vulkan zu kommen, aber alle waren bedient und freuten uns auf den Sonnenuntergang. 

DAS WAR UNGLAUBLICH.

Wir haben uns gefühlt, als wären wir im Himmel.
Der schönste Sonnenuntergang, den ich je gesehen habe!
Ich glaube die Bilder sagen mehr, als tausend Worte. Allerdings war es in Wirklichkeit einfach noch Zehntausenhunderttausenmillionen mal schöner!!!

Wow. Einfach nur wow.


Später gab es Abendbrot, Wein und Lagerfeuer.
Viele sind schon früher zu Bett gegangen, da es am nächsten Morgen um 3:30 Uhr zur weiteren Wanderung auf die Spitze des Berges geht (3976m). Für den Sonnenaufgang.


Ich hatte mit Laura allerdings schon abgemacht, dass wir beide im Lager bleiben. Diese Tortour nämlich im Dunkeln der Nacht, bei dem schmal werdenden Weg und dieser Kälte, da hatte ich keine Lust zu. Das Panorama vor Ort war mir genug und den Sonnenaufgang um 6:15 Uhr konnten wir auch so sehen.
Chrisso hatte sich übrigens als erstes aus der Runde verabschiedet, da er völlig Schlapp mit Erbrechen und Weiteres ausgeknockt war.
Laura, einer der Amerikaner und ich sind als letztes ins Zelt gefallen (22Uhr).

Ziemlich cool: nachts hörte man den Vulkan gegenüber immer ausbrechen. Irgendwie war das ein schönes und beruhigendes Geräusch.

Eher uncool: Diese Nase war von jedem verstopft. Zu viel Staub überall, die nächtliche Kälte und die Luftveränderung waren Schuld daran.

Tatsächlich sind alle um 3:30 Uhr nachts dann aufgebrochen. Laura und ich haben bis 6 Uhr "aus"geschlafen und Chrisso und die Italienerin waren ebenfalls unten im Camp geblieben. Der Sonnenaufgang war natürlich auch von dort wieder unglaublich schön.
Die Kälte haben wir mit Tee und Frühstück am Lagerfeuer überstanden und irgendwann kamen die Anderen auch zurück. Deren Fotos sahen natürlich nicht schlecht aus, aber Laura und ich bereuten nichts. Der 1,5h Weg aufwärts wäre wohl richtig unwitzig gewesen.
Chrisso gibt es auch wieder besser und nach einer kurzer Verschnaufpause für alle fleißigen Frühaufsteher, sind wir gegen 8:30 Uhr den Abstieg angetreten. Auch keine einfache Sache. Die Wege waren rutschig oder geröllig und  das Abbremsen ging ganz schön auf die Knie und Beine. Zum Glück hatte ich einen Stock dabei, aber dennoch sind die Beine oft weggeknickt. Vor allem mit meinen Barfussschuhen ohne Profil!

Um 11:11 Uhr (!) war ich endlich unten und wir waren alle sehr stolz auf uns. Ein "Nachher"-Foto und ab mit dem Bus wieder zurück zum Meetingpoint. Sachen zurück geben und wieder weiter zum Hostel.
Dort habe ich völlig erschöpft alle meine Sachen neu geordnet, aufgeräumt und konnte um 14 Uhr endlich so richtig doll Duschen gehen. Was für eine Wohltat.

Nach kurzem chillen im Hostel, sind Laura, Chrisso, Flo (der Tättowierer), Craig (der Amerikaner) und ich zusammen Essen gegangen. Im "Rincon Tipico" war ich den ersten Abend schon mit den Mexikanern mal und es ist einfach das Beste und günstigste Restaurant hier.
Dort gab es auch schon das erste Bier und in der nächsten Bar den ersten Longdrink (super günstig wegen Happy Hour möchte ich dazu sagen- sonst trink ich ja nur Wein). Und ein Bier ganz umsonst bekamen wir auch noch irgendwann tatsächlich geschenkt.

Gegen 19 Uhr kamen wir wieder zurück zu unserem Hostel, da abends die OPEN MIC-Veranstaltung war und Chrisso mit seiner Ukulele auftreten wollte. Irgendwann kamen auch ein paar Leute von unserer Acatenango Gruppe dazu.
Das war voll schön mit den Leuten, mit denen man ja etwas so schönes erlebt hat, noch weiter zu verbinden, sich zu unterhalten, miteinander zu lachen und tanzen zu gehen.
Auf der Dachterasse saßen wir noch bis morgends früh zusammen.

Am nächsten Tag haben wir mit leichtem Muskelkater in den Beinen unsere Sachen zusammen geräumt, haben mit allen nochmal auf dem Sofa gekuschelt, waren noch einkaufen für das Wochenende und haben uns gegen 15 Uhr von unserer Hostel-Familie verabschiedet. Das war tatsächlich ein bisschen traurig, aber man trifft sich ja immer 2x im Leben...

Dann sind Chrisso, Laura und ich mit dem Uber (das ist so eine Art Taxi, das man über das Handy buchen kann, Oma) zu dem Amatitlan See aufgebrochen.
Chrisso wollte irgendwo hin, wo es weniger Touristisch ist. Laura wollte nicht allzu weit weg von Guatemala City, weil sie am Montag von da aus nach Hawaii (!) fliegt. Und ich wollte irgendwo am Wasser sein. SO kamen wir auf den Amatitlan See. Einfach mal das richtige Guatemala entdecken.

Es gibt den Atitlan See, der bei vielen jungen Touristen sehr beliebt ist. Dort werde ich wahrscheinlich die letzten zwei Wochen wohnen, aber wir wollten zu dritt zu dem unbekannten Gewässer. Abenteuer!
Allen, egal ob Tourist oder Einheimischer, denen wir von dem See erzählt haben, haben uns eher davon abgeraten. Wohl zu gefährlich. Aber da hatten wir schon gebucht.
Da es dort quasi Nichts geben soll, waren wir sehr gespannt und aufgeregt.
Die 1 stündige Uber Fahrt für insgesamt 150 Q. war ganz nett und als wir gegen 16:30 Uhr unser Hostel endlich gefunden hatten, waren wir total glücklich!
Ein wunderschönes klitzekleines Hippie Paradies! Alles richtig gemacht.
Es gab kein Internet und unser Hostel war das Einzige weit und breit.
Zwei junge Männer haben uns empfangen, der eine aus Kanada (Französischer Teil) und der andere aus Österreich. Unser Host Carlos kam erst später dazu, er war noch mit einer weiteren Deutschen klettern. Ja, genau, Klettern. Das machen hier in dem Hostel bzw. hier in dieser Gegend nämlich wohl alle. So waren sie etwas geschockt und hatten ein großes Fragezeichen im Gesicht, was wir denn überhaupt hier machen wollen, wenn wir keine Bergkletterer seien.
Ein bisschen peinlich war uns das schon, aber immerhin konnten wir sagen, dass wir auf dem Acatenango Vulkan waren, davon den irgendwie ja doch vorhandenen Muskelkater haben und ernteten somit ein bisschen Respekt zurück.
Dann holten wir den Wein raus und haben denen erstmal gezeigt, wie witzig das Leben sein kann. Als Laura und ich dann unseren ganzen, vorher so brav und gut einkalkulierten Weinvorat, von 4 Flaschen ausgetrunken hatten, waren natürlich schon alle im Bett. Morgens um 6 Uhr geht es ja wieder klettern...

8.2.20

Für mich und Laura startete der nächste Tag erst um 11 Uhr und wir haben erstmal in dem total süß dekorierten Garten gechillt und die Sonne genossen. Chrisso war schon etwas früher wach und hatte angeblich sogar ein bisschen mit den anderen geklettert. Verrückt.

Nach und nach füllte sich das Haus aber mit vielen Leuten. Am Wochenende wird hier wohl mit den ganzen Kletterbegeisterten der Gegend gekocht. Wir waren beim Zubereiten und Essen natürlich auch voll dabei und es war ein super leckeres Peruanisches Gericht.
In jeder Ecke wurde entweder gegessen, Tischtennis gespielt oder an der Gartenwand geklettert. Und das mit meinem Muskelkater und dazu noch einen steifen Nacken. Nervtag.

Wir hatten nach dem Essen einen Spaziergang zum 25 Minuten entfernten Supermarkt gemacht, um eine Sim Karte zu kaufen. Zudem war der Plan, keinen (!) Wein zu holen und ein Boot auszuleihen, um auf dem verseuchten See vor unserem Hostel zu paddeln.
(verseucht, weil dreckig und voller giftiger Algen- siehe Bild)
Bis auf die SIM-Karte für dauerhaftes Internet, haben wir auch alles durchgezogen. Ganz anständig ohne Wein, aber dafür mit einer kleinen Dose Bier (iih bah-einfach nicht meins) ab auf unser Boot (3h für 50 Q. also fast 6€).

Wir hatten richtig Spaß und wurden von der Marine (!) stets beobachtet und auch ermahnt wegen der fehlender Schwimmweste und dem Cerveza.
Zu Hause dann ganz lecker gekocht und irgendwann im Garten gechillt und früh zu Bett gegangen.

Mit noch mehr Nackenschmerzen und immernoch Muskelkater so gegen 9 Uhr in den Tag gestartet. Nach ein bisschen Yoga und Kaffee sind Laura, Chrisso, Sandrina (die andere deutsche), Arnoud (der Französische Kanadier) und ich für ein paar Stunden in die Stadt spazieren gegangen.
Wir haben eingekauft, endlich die SIM-Karte geholt und wurden von den Leute vor Ort ganz genau angeschaut. Zum Glück habe ich die ganzen Freunde hier, die spanisch sprechen und das Auffallen erträglicher machen.

Zurück im Hostel nochmals Yoga (wegen dem Muskelkater und der Nackenverspannung), etwas gegessen, Sachen gepackt und gechillt mit den Hostel Leuten.
Dieses Mal waren wir offensichtlich so motivierend, dass alle mit uns mit gefeiert haben und einige dadurch am nächsten Morgen auch nicht klettern gehen konnten. Ha! Anfänger.

Laura und ich mussten in der Nacht auch unsere Betten für neue Gäste hergeben und wollten eigentlich draußen schlafen.
Das Hostel hat nämlich nur 6 Betten und die neuen Gäste waren 2 Amerikanische Mädels, die schon vor uns reserviert hatten. Die beiden haben es übrigens auch nicht zum klettern geschafft an ihrem ersten Tag. Upsi.

Laura und ich konnten dann aber doch noch in dem Hostel auf so einem Beistellbett schlafen und am nächsten Morgen waren auch endlich meine Nackenschmerzen weg. Alles super also. Und wir hatten natürlich auch keinen Kater.
Aber das Feierleben hat jetzt wirklich ein Ende!
Denn Laura hat sich um 11:30 Uhr von allen verabschiedet. Für sie beginnt jetzt eine neue Kontinentreise. Hawaii. Sie fühlte sich noch gar nicht bereit dafür und ich mich auch irgendwie nicht.
Obwohl ich sie jetzt nur eine Woche kannte, haben wir doch davon 24h jeden Tag miteinander verbracht und waren total das gute Team. Haben uns aber auch beide sehr zum feiern angestiftet und somit beginnt für mich jetzt auch wieder ein bisschen Detox. Unglaublich schön war es aber allemal mit ihr!


Chrisso und ich haben uns für 12:30 Uhr ein Uber nach Antigua bestellt (Kosten 120 Q.) und sind von da aus gegen 14:20 Uhr weiter mit einem Shuttle Bus (90 Q./Personon) nach El Paredon. Ab ab die Küste.

El Paredon, 10.2.20:

Wow! Unser Hostel liegt perfekt! Direkt am Pazifik, also zum einschlafen schön die Wellen hören. Herrlich. Unser Zimmer ist das Gegenteil von luxuriös, aber wer braucht schon Schnickschnack?! Wie in Guatemala jetzt schon ein paar Mal gesehen, ist auch hier alles offen. Also keine Fenster, keine Türen (nur bei dem WC), nur Outdoor Duschen und Wände nur so 2 Meter hoch gebaut. Unser Bungalow hat 5 Betten, wo später noch eine Holländerin und ein Kanadier mit zu Chrisso und mir gezogen sind.
Wir sind angekommen, haben bis nach dem Sonnenuntergang im Pazifik gebadet und abends bei uns im Hostel Pizza gegessen.
Und nach nur einem schön kaltem Bier, bin ich früh zu Bett gegangen.
Schön wieder am Meer zu sein!

11.2.20


Der nächste Tag ging aber auch wieder früh los:
Mit der ganzen Hostelgemeinschaft von insgesamt 12 Leuten, ging es nach dem Frühstück zu einer Flussmündung. Dort sind wir alle auf ein Boot, haben Schildkröten beobachtet, waren baden und haben Mangopflanzen gesät. Zudem haben wir Müll gesammelt, an der Stelle wo der Ozean in den Fluss mündet. Richtig schlimm, wie viel da noch rum lag und wieviel noch im Meer liegt. Plastik wird uns alle überleben.

Danach sind Angela (die Holländerin aus unserem Zimmer), Ryan (der Kanadier aus unserem Zimmer), Chrisso und ich noch ein bisschen durch El Paredon gelaufen und haben was kleines gegessen.
Später lagen wir nur am Strand rum, haben immer mal wieder ein kurzes Bad im Pazifik genommen, wenn es zu heiß wurde, haben mit den riesen Wellen ums Überleben gekämpft, chillten in den Hängematten ab und Chrisso war tatsächlich total mutig surfen!

Der Sonnenuntergang war gegen 18 Uhr auch wieder sehr herrlich vom Strand aus zu beobachten! Ich ♡ es!

Abends zusammen im Hostel mit allen das von dem Besitzer zubereitete Essen (Reis mit Gemüse für 30 Q. (3,60€)) gegessen und nach ein paar Getränken und alberner Stimmung, haben wir noch im Pool und später auch noch kurz im Meer gebadet. Ein witziger Abend.

12. & 13. Februar

Die letzten Tage kann ich so zusammen fassen:
Wir waren die ganzen Zeit am Strand und haben immer mal wieder in den Wellen geplanscht. Wir waren surfen, aber eher in den Weißwssserwellen, da es sonst zu hoch und schwierig war raus zu paddeln. 

Unsere einzigen Sorgen waren, das wir einmal 1,5h auf unseren Mittagsburrito warten mussten und das der schwarze Sand hier einfach viel zu heiß war und man nicht am Strand Barfuß gehen konnte.


Also haben wir quasi Sorgenfrei die Tage verbracht und abends mit der Hostelgemeinschaft gegessen, Lagerfeuer gemacht, Chrisso hat Ukulele gespielt und wir haben gesungen.
Ich habe die meiste Zeit mit Angela (der rothaarigen Holländerin), Chrisso und June verbracht. June kannte ich aus Antigua und wir haben uns zufällig hier getroffen. Sie wohnte in einem anderen Hostel (einem sehr schönen!), wo wir zwischendurch immer gechillt und auch heimlich geduscht haben.

Ich fühlte dennoch irgendwie zu keinem von den ganzen Leuten eine tiefere Verbindung. Alle waren nett und man konnte sich gut unterhalten, aber Jule und Laura kann erstmal keiner das Wasser reichen, denke ich...

Ach ja, in unserem Hostel war zwischendurch ein so ein ganz komischer Deutscher eingezogen, der einen so unangenehmen Körpergeruch und eine noch nervigere Art hatte, dass man sich regelrecht verstecken musste vor ihm und Chrisso auch in einer Nacht fast die Kontrolle verloren hätte. Was ein peinlicher Kerl, der mit seinen Worten einfach nur den deutschen Ruf bei allen Reisenden kaputt macht.

Am Freitag, den 14.2, am Valentinstag, kurz vor 10 Uhr ging dann mein Shuttle Bus zum Atitlan See. Chrisso bleibt noch ein bisschen länger am Meer und kommt nächste Woche nach.


Lake Atitlan

San Marcos

Der Shuttle von El Paredon bis nach Antigua war voll ausgebucht mit 9 Touristen und dem Fahrer. In Antigua sind alle aus- ein- oder umgestiegen und ich bin mit 2 Holländern weiter bis Panajachel gefahren. Das liegt direkt am Atitlan See und ist sozusagen der Hauptort, von wo alles aus los geht. Auch die Boote zu den ganzen anderen am See gelegenen Dörfern. Ich hatte mich für das Wochenende in San Marcos eingebucht. Das ist sozusagen die Hippiehochburg hier und das wollte ich mir natürlich aus nächster Nähe anschauen. Die Bootstour dorthin kostete 25 Q., dauerte so zirka 30 Minuten, da wir noch bei den Örtchen vorher Halt gemacht hatten.

Es war hier wirklich wunderschön! Überall kleine Häuschen in den Bergen hängend, direkt am Wasser, mit viel Sonne natürlich und einfach ein herrliches Panorama mit den Bergen rundherum.
Angekommen war ich natürlich auch nicht weniger verliebt: viele bunte Leute, überall handgemachte Klamotten- und Schmuckständen und einige Märkte mit Obst, Gemüse, Brot und veganen Köstlichkeiten. Hier könnte ich es länger aushalten!
Ich bin die zirka 5 Minuten vom Anlegersteg bis zu meinem Hostel ganz schnell durchgelaufen, habe dann eingecheckt und bin gleich nochmal los gestiefelt, um nochmal in Ruhe zu stöbern.
An jeder Ecke wird Yoga oder verschiedene Spirituelle Workshops angeboten.

Kurz bevor es dunkel war, war ich wieder "zu Hause" im Hostel und habe mein Alleine sein in deren Bar genossen. Bis dahin hatte ich sogar noch nichtmal Deutsche sprechen hören...

Dann wollte ich einfach nur kurz auf mein Zimmer und ein Hörbuch hören, kurz entspannen und bin einfach um 20 Uhr schon eingeschlafen!
Das war richtig erholsam und offensichtlich nötig.

15.2.20

Am nächsten Morgen bin ich nach dem Frühstück ein paar Kilometer spazieren gegangen. Mir wurde das YOGA FOREST Hostel empfohlen, was etwas schräg verwinkelt und versteckt abseits in San Marcos liegt. Ich hörte, die suchen dort Freiwillige zum arbeiten und da ich ein bisschen Geld sparen will, wollte ich mich mal vorstellen.

In jedem Hostel hier in Guatemala arbeiten fast ausschließlich Freiwillige, die somit Essen und Unterkunft umsonst bekommen und dadurch Geld sparen und trotzdem reisen können.

Als ich den Weg zu dem Hostel endlich gefunden hatte, wurde ich aber sofort wieder weg geschickt. Sie suchen also keine Freiwilligen.
Etwas enttäuscht bin ich dann den ganzen Weg wieder zurück und habe in JEDEM Hostel hier in San Marcos (SM) nachgefragt, ob sie Freiwillige brauchen.
Überall gab es ein 'Nein'.
Einmal ein halbes 'Ja': In einem Community-Hippie-Hostel. Ich sollte um 18:30 Uhr nochmal vorbei kommen, um in der veganen (♡) Community- Küche zu helfen. Das war mir aber ein bisschen zu unsicher alles und auch ein bisschen zu krass "Hippie-Kommune" und somit fragte ich weiter im Dorf rum.

Ich sah mich schon in ein anderen Ort hier am Atitlan See fahren, als ich im Hostel direkt neben meinem jetztigen dann Erfolg hatte!!
Im BUDDY BEAR fange ich ab Sonntag morgen für 2 Wochen an, arbeite wohl an der Rezeption, der Bar oder in der Küche (je nachdem wo ich gebraucht werde und wie gut ich mich anstelle), muss den einheimischen Leuten dort Englisch und die mir Spanisch beibringen. Spanisch zu sprechen ist eigentlich Pflicht, aber meine Chefin Evelyn (aus Österreich- seit Jahrzehnten in Guatemala- spricht kaum noch Deutsch, wir sprachen Englisch miteinander), hat ein Auge zugedrückt.
Ich muss jetzt echt mehr Spanisch sprechen!

Ich bekomme 2x am Tag Essen und das Bett umsonst, arbeite für 5h am Tag und das 5 Tage/ Woche. Juhuu!

Als der Stein von meinem finanziellen Herzen gefallen war, bin ich auf ein Kaltgetränk noch bei mir im Hostel eingekehrt. Dort habe ich das Wlan genutzt und eines der Mädels aus der Hippie Kommune wieder getroffen und ihr von meinem gefundenen Job erzählt. Sie meinte, ich dürfte trotzdem jederzeit bei denen vorbei kommen. Total lieb!
Nachmittags bin ich mit dem Boot nach San Juan gefahren. Dort traf ich Pierre. Ein Franzose mit dem ich irgendwie seit ein paar Wochen Kontakt über Facebook hatte. Wir kletterten ein bisschen rum, er badete im See und wir tranken einen Cafè zusammen. Ein netter Kerl, aber irgendwie auch schwer auszuhalten (warum nerven mich 90% der Menschen nur immer so?).

Also um 17 Uhr mit dem Boot wieder zurück und da es mittlerweile sehr windig war, schaukelte das Boot sehr und alle Insassen wurden nass. Eine ältere Amerikanerin war fast am heulen und ich musste Händchen halten. Ich fand's total witzig!

Zurück im Hostel habe ich mich frisch gemacht und wirklich noch kurz überlegt zu der Kommune zum Essen zu fahren, aber wollte lieber meine Ruhe und habe dann nur was kleines für mich gegessen und bin wieder, dieses Mal vor 19:58 Uhr, mit Hörbuch zu Bett gegangen.

Morgen startet um 8 Uhr mein neuer Job!

Sonntag, 6:30 Uhr: aufgestanden, Sachen gepackt
7 Uhr: ausgecheckt im bisherigen Hostel
7:30 Uhr: gefrühstückt im alten Hostel
8 Uhr: Ankunft im neuen Hostel:
Meine Chefin Evelyn hat mir alles zu der Rezeption erklärt: viel Computerarbeit, Organisation und Finanzen. Sowas mag ich ja zum Glück sehr und ich freue mich auf die nächsten Wochen!
Da ich in dem Schlafsaal gerne in dem unteren Bereich der Hochbettes schlafen möchte, muss ich allerdings 10 Q. pro Nacht extra zahlen. Was immernoch total okay ist und ich dafür halt sonst keine Ausgaben mehr habe
13 Uhr: Ende meiner ersten Schicht
bis 14:30 Uhr Spanisch gelernt, Haarkur gemacht und mich in meinem Bettenplatz eingerichtet
15:30 Uhr: in einem kleinen Cafe einen Coco Cappuccino und einen Cookie genossen und die bunten Leute um mich herum beobachtet
Um 17 Uhr wollte ich eigentlich duschen, aber das Wasser war leer
18:30 Uhr bin ich tatsächlich zu der Kommune gegangen. Zum Essen und Zusammen sein. es war wirklich sehr schön!

Am Montag morgen habe ich dann von 8-13 Uhr gearbeitet. Die einzigen Problmene die dabei aufkamen, gab es nur wegen meinem fehlenden Spanisch. Also habe ich während des Arbeitens noch an meinen Vokabeln gelernt.
Nach meiner Schicht, habe ich Mittag gegessen und June kam vorbei. Sie wohnt gerade für 2 Nächte im Nachbarort San Juan (15 Minuten mit dem Boot).
Zusammen sind wir durch die Gassen geschlendert, haben gesnackt, gebummelt und uns treiben lassen.

Um zirka 18:30 Uhr kam Chrisso dann nach einer wilden Anfahrt von El Paredon in San Marcos an.
Schnell alle zusammen zur Kommune, wo wir wieder alle gegessen und anschließend unsere Rainbow Gesänge frei laufen lassen haben. Ein sehr schöner Ort, um seinen inneren Hippie mal wieder richtig schön ausleben zu können.

Die Katze aus unserem Hostel hat übrigens am Montag 3 Babys bekommen ♡

18.2.20

June hat dann bei mir geschlafen, da die letzten Boote immer schon vor 17 Uhr abfahren und sie ja sonst nicht mehr so einfach nach San Juan kommt und weil wir für den Tag auch noch was anderes geplant hatten: Morgens um 5:30 Uhr sind wir aufgestanden und wollten den Sonnenaufgang beobachten. Die angeblich beste Stelle dafür, haben wir aber wieder vor Aufgang verlassen, haben das Geburtstagskind Chrisso eingesammelt (der eigentlich auch so früh morgens dabei sein wollte- aber nicht pünktlich hoch kam) und sind an einen Steg und haben dort bis 8 Uhr zusammen gesessen, versucht die Schönheit des Moments zu erfassen, andere Menschen beim erwachen beobschtet und haben unsere Emotionen raus gelassen (einige mehr-andere weniger).

Irgendwann ist June dann aufgebrochen, um in ihrem Hostel in San Juan auszuchecken und ich bin in mein Hostel zum frühstücken.

Dort dann exakt den Menschen angetroffen, den ich auf der ganzen Welt am wenigsten gebrauchen konnte: den deutschen Vollhonk über den ich mich schon in El Paredon so aufgeregt hatte. Einige Menschen merken wirklich gar nichts und er ist definitiv einer davon. Wie und was er redet, wie er läuft, wie er riecht, was für Geräusche und mit einer Lautstärke er alles macht. Alles regt zum Kopfschütteln an. Sein Deutsch spricht er schon mit einem krassen Sächsisch/ Hessischen Dialekt, aber sein schlechtes Englisch ebenfalls und es ist echt kaum zu ertragen. Das hält ihn natürlich nicht davon ab, seine uninteressanten Geschichten trotzdem lauthals zu verbreiten. Aber nicht nur mich nervt er, sondern alle machen einen riesen Bogen um den und sind regelrecht entsetzt. Warum muss der denn ausgerechnet in meinem Hostel wohnen?
Als ich dann auch noch erfahren habe, wie der Deutsche heißt, bin ich fast gestorben vor lachen. Jochen. Also das ist wirklich schon seit einem Insider aus dem Jahre 2015 mein Lieblingsname für alle Deutschen und passt einfach so gut.

Aber egal- zum frisch werden wollte ich duschen gehen. Immernoch kein Wasser in unserem Hostel. Ok, Leben. Danke.
Dann in Ruhe einen Kaffee und Smoothie getrunken und einfach irgendwann in Chrisso sein Hostel zum Duschen gegangen. Herrlich.

Vor meiner Schicht dann rum gelegen, gechillt, gegessen und von 17-22 Uhr fleißig gewesen. 

Während übrigens gefühlt alle aus dem Dorf bei so einer Trommelveranstaltung waren und gefeiert haben. Aber nicht schlimm- so konnte ich ganz in Ruhe hinter meinem Rezeptionstresen Spanisch lernen, mit den ganzen Katzen spielen und habe sogar auch noch Besuch bekommen von dem Pärchen Max (Holländer- spricht aber auch noch Spanisch, Englisch und Deutsch) und Marta (Spanierin). Mit den beiden war ich damals auf dem Vulkan, wir haben uns super verstanden und sie arbeiten auch für die nächsten Wochen hier in SM. Richtig schön!

Man bekommt von diesem Panorama einfach nie genug! Es ist so wunderschön! In Wirklichkeit ist es natürlich immernoch so viel schöner und meine Kamera ist leider nicht die Beste. Mehr Bilder kommen evtl noch nach. June hat mit ihrer Kamera viele gemacht, die sie mir noch erst schicken muss.

Mittwoch (21.2):

Ich war fleißig Arbeiten von 12 - 15:30 Uhr und 20:30 - 22 Uhr. Vorher habe ich nicht viel gemacht, außer gefrühstückt und mich mit June in einem Cafe getroffen und anschließend mit ihr ein bisschen bummeln gegangen.
In dem Cafe gab es ein Bücherregal mit fast ausschließlich schwedischer Lektüre. Unter anderem mit dem von mir in der Realschule im Dänischunterricht durchgenommenen Buch "Gummitarzan". Da kamen Erinnerungen hoch ♡
Eigentlich hätte ich nach meiner ersten Arbeitsschicht Englisch Unterricht geben sollen von von 14 - 15 uhr, aber es kam keiner und somit viel das aus bzw wurde auf Sonntag verschoben. Somit habe ich einfach meine Spanischvokabeln weiter gelernt.

Ich hatte mir den geteilten Dienst übrigens selber so gewünscht, weil ich um 16 Uhr bei einer einstündigen geführten Meditation mitgemacht habe. Das war ganz schön und soll wohl noch anschließend heilende Kräfte ausstrahlen...

Nach meiner zweiten Diensthälfte bin ich dann sofort zu Bett.

Donnerstag morgen habe ich ab 8 Uhr gearbeitet. Ich finde ja, dass das eine echt gute Zeit ist, um mit arbeiten anzufangen.
Sowieso finde ich auch, dass 5h am Tag total genügen. So könnte ich das gut immer haben.

Bei der Arbeit lief alles gut, außer das wir einen Passport unter einem Bett gefunden haben von einem Kanadier und ihn weder im Internet noch in dem Hostelregister gefunden haben. Ich habe der Kandischen Botschaft eine Email geschrieben und bin gespannt, ob der Passport zu seinem Besitzer zurück findet. Aber schon merkwürdig, wo der auf einmal her kommt und wieso den noch keiner vermisst hat. Ohne Passport kommt man ja auch nicht mehr raus aus dem Land...
Dann kam die Gustemalische Polizei auch noch vorbei und hat ein Foto von einem Touristen vorgezeigt, der überall gesucht wird und sich wohl gerade hier aufhalten soll. Gesucht wegen Pädophilie. Wir konnten leider nicht helfen und ab dem Zeitpunkt hstte ich natürlich (mit meinem schlechten Gesichtergedächnis) bei jedem das Gefühl, dass der das war. Albern.

Neben diesen Vorfällen heute, gefällt mir die Hostel Rezeptions Arbeit aber echt gut.

Um 13 Uhr war dann Feierabend. Ich musste noch ein bisschen länger machen, weil meine Ablösung einer der Einheimischen ist und natürlich nicht so pünktlich war.

Aber irgendwann konnte ich mich dann auch frisch machen und ich bin mit Chrisso los gestiefelt. Der hat mittlerweile übrigens ein Zimmer gemietet und kann San Marcos auch nicht mehr so richtig verlassen.
Eigentlich hatten wir geplant, in den Nachbarort TZUNUNA zu laufen und uns den angeblich noch krasseren neuen Hippieort anzugucken. Aber wir wurden von Max und Marta für eine Veranstaltung in deren Hostel "EagleNest" (wo die beiden arbeiten) auf die Gästeliste gesetzt und konnten uns das nicht entgehen lassen. Somit sind wir nach einem kurzen Kaffee und Kuchen, wo wir rein zufällig einen Olaf von Föhr kennen gelernt haben, direkt zu der Tanzzveranstaltung gelaufen. Es lag ein bisschen außerhalb und eher bergauf.
Was uns dann aber dort erwartet hat, war unglaublich:

Alle am wild tanzen und das bei der schönsten Aussicht überhaupt! Ich konnte mein Glück kaum fassen und war richtig erfüllt und habe natürlich auch die ganze Zeit mit allen getanzt. An einem schöneren Ort kann man einfach nicht sein! Es gab übrigens keinen Alkohol zu trinken, sondern nur Kakao. Kein Witz.

Bis kurz nach Sonnenuntergang wurde sich wild bewegt, anschließend ein Sitzkreis gemacht und alle kurz zusammen AUM / OM / ॐ gesummt. Dann kam ein Akustik Gitarren Künstler und hat alle bei Lagerfeuer mit seiner Kunst berührt.
Was ein krass schöner Tag wieder mal!
So viele schöne Menschen, die alle authentisch und so positiv waren!
Was bin ich dankbar für das alles!

Um kurz vor 22 Uhr sind wir zu viert (eine Engländern namens Hanna und ein Guatemalese namens Eros haben uns noch begleitet) nach unten ins Dorf zurück gelaufen und haben uns dort aufgeteilt und sind überglücklich zu Bett gegangen.

Freitag morgen habe ich meine Wäsche in die Wäscherei gegeben (30 Q.) und bin danach zu Eros gelaufen. Das ist der Guatemalteke, den ich den Abend zuvor bei der Tanzveranstaltung kennen gelernt hatte und da er ein Yogi und völliger Maya-Kalender/Kultur-Profi ist, war ich sehr gespannt und freute mich über seine Einladung zu sich nach Hause. Er wohnt im Naturschutzgebiet von San Marcos (ich wusste nichtmal, dass man da wohnen kann) und ich bin erstmal völlig an seinem HexenHaus bzw Palast vorbei gelaufen. Irgendwann klopfte ich dann doch an dem Alleinstehende Haus und es war tatsächlich seins.
Ich hatte leider mein Handy nicht mit zu ihm genommen, konnte also keine Fotos machen, aber dieses Haus war unglaublich!
Mitten im Naturschutzgebiet auf dem höchsten Berg dort und somit von jedem Fenster aus den Blick auf den See. Der Garten aber alleine war schon so riesen groß, überall kleine Yoga Ecken und alles aus Holz! Die Einrichtung war eine Mischung aus Gemütlichkeit durch Minimalismus an Decken und Holz und ein paar Kristallen überall. Ein Traumhaus!!! Ich war richtig begeistert und seine völlig entspannte und magische Art hat mich auch ein bisschen beeindruckt. Wir haben kurz über den Maya Kalender gesprochen, was ja total seine Welt ist und uns kurz spirituell ausgetauscht.

Leider musste ich nach einer Stunde wieder los, weil etwas anderes tolles anstand: Michelle, mit der ich ja auch auf Kuba schon unterwegs war, kam in meinem Hostel an! Richtig schön, dass wir uns hier auch noch treffen.

Mit ihr wollte ich dann meinen freien Tag verbringen und San Marcos endlich mal verlassen. Entweder nach Santa Cruz oder San Pedro mit dem Boot. Aber erst noch in meinem Hostel auf Mittagessen gewartet, was etwas gedauert hatte... Als ich meine Arbeitskollegen dann essen sehen habe, habe ich nachgefragt und erfahren, dass ich an meinem freien Tagen kein Essen dort bekomme! Voll umsonst gewartet, ich war richtig sauer, dass mir das keiner vorher gesagt hat.

Also völlig verspätet und hungrig dann zum Bootableger. Dort dann die nächste Enttäuschung: Es fuhr irgendwie kein Boot, da es zu windig war. Also einen Imbiss auf die Hand geholt, Tickets für das morgige in SM statt findene Festival gekauft und doch in San Marcos geblieben. Mit Michelle dann ein bisschen durch das Dorf gelaufen und im Yoga Forest (das Hostel, was etwas abseits im Wald liegt, wo ich auch schonmal nach einem Job gefragt hatte) ein Päuschen gemacht.

Zurück unten im Dorf dann mit unserer neuen Zimmerkollegin Cat, aus dem Buddy Bear, zum Hostel de Lago. Michelle wollte schwimmen und wir saßen nachher noch bei einem Getränk und haben die Sonne untergehen sehen.

Um 18:30 Uhr sind wir zu Viert (ein französischer Vincent aus dem Buddy Bear hatte sich uns noch angeschlossen) zum Community Dinner. Dort gab es noch ein völlig abgefahrenes Theaterstück und anschließend mal wieder richtig leckeres Essen. Es waren auch echt wieder viele Leute dort und hoffentlich haben auch alle fleißig Geld für das Essen gespendet.

Cat, Michelle und ich haben uns dann aber früh  wieder verabschiedet und wollten noch im Hostel de Lago ein alkoholischen Schlummerdrink haben (alkoholische Getränke werden in dieser Hippie Kommune ja etwas verurteilt).
In dem Hostel de Lago gab es dann aber eine Veranstaltung mit DJ's und Eintritt zahlen und so haben wir uns beim Kiosk/ Supermarkt nebenan eine Flasche Wein geholt und haben die bei uns auf der Terasse geteilt. Das war richtig schön, die beiden haben Jochen kennen gelernt und pünktlich um 22 Uhr lagen wir in unseren Betten.

Ich habe mein Samstag-Morgen- Frühstück (Americano + Schoko-Croissant) in meinem Lieblings Cafè, um die Ecke zu mir genommen. Da ich ja an meinem freien Tag nichtmal einen Kaffee in meinem Hostel bekomme... (grrr)
Michelle kam dazu, June auch und eine weitere Deutsche namens Raffaela ebenfalls.

Von June habe ich mich anschließend auch für unbestimmte Zeit verabschiedet. Sie reist nun weiter nach El Salvador und Kolumbien...

Irgendwann, so gegen 11 Uhr, sind Michelle und ich dann zu dem Harvest Festival aufgebrochen. Dieses war ziemlich direkt neben dem EaglesNest, also wieder weit oben auf dem Berg gelegen.

Angekommen fingen wir auch gleich an zu tanzen. Es war erst wieder so elektronische "Ecstatic Dance"- Musik, wie bei der Party im EaglesNest.

Es wurde also wieder getanzt und ja, keiner war betrunken oder auf Drogen. Die wahren Hippies können sich auch so gehen lassen und los lassen.
Es waren wieder alle Hippies aus San Marcos vor Ort und zusätzlich noch ein paar Einheimische. Dadurch wirkte alles sehr bunt und die aufgetreteten Künstler waren auch gemischt und wechselten immer von Bühne 1 zu Bühne 2. Wir wechselten eigentlich nur zwischen Sonne und Schatten hin und her, da es echt schon ziemlich heiß war. Das Essen, was von den Einheimischen in kleinen Ständen angeboten wurde, war vegan, super lecker und günstig. Ich war im Himmel!
Anfangs war das kleine Festival noch überschaubar, je später es wurde, desto mehr Menschen kamen aber dazu. Michelle und mir wurde das dann irgendwann zu viel und wir sind den ganzen Weg wieder runter gelaufen, in das total verlassene SM. Im Hostel habe ich kurz gechillt und mich frisch gemacht, Michelle war im See schwimmen.

So gegen 18 Uhr sind wir wieder bereit für das Festival gewesen und den absolut steilen Weg wieder hoch gelaufen. Ein TukTuk hätte 10 Q. gekostet und konnte leicht  gespart werden.

Beim Festival gab es wieder Essen für uns und einen Weißwein für mich ♡
Viele bezaubernde Künstler traten auf. Anfangs noch ruhige Gitarren mit leichten Gesang, wechselten später über Beat Box zz total coolen lokaken Bands mit Saxophonisten und Trompeten.
Es war eine richtige Party mit super vielen Leuten.
Mittlerweile kenne ich auch schon ein paar Leute hier und man konnte sich viel unterhalten und tanzen.
Eros war auch wieder da und hatte seinen Hund Yoga dabei, der trotz lauter Musik total entspannt war.
Irgendwann sind Michelle und ich sogar noch vor 22 Uhr ins Hostel zurück, haben noch den ganzen Staub abgeduscht und ich bin glücklich eingeschlafen.


23.Februar 2020:


Morgens im Hostel mit Michelle und Vincent gefrühstückt. 

Dann sind wir drei gegen 10 Uhr aufgebrochen in das nächste Dorf namens Tzununa

Jetzt wo San Marcos immer mehr touristisch wird, flüchten alle echten Hippies in dieses Dorf und ziehen ihre Bio-Öko-Bauernhöfe dort auf. Hätte ich das vorher gewusst, wie wunderschön es dort ist, hätte ich mich nur dort um einen Volunteering-Job gekümmert. Jeder Hof sucht nämlich immer Freiwillige und das Leben in so einer Kommune wäre auch nochmal genau das Richtige für mich gewesen. Aber ich möchte ohne etwas zu bereuen durch das Leben gehen und so, wie es jetzt ist, ist es ja auch alles gut. 

Michelle, Vincent und ich sind dann noch bei einer Funghi-Akademie eingekehrt, wo man ebenfalls wohnen, leben und lernen kann. Entweder 1 Woche, 1 Monat oder 3 Monate gehen die Kurse und es dreht sich alles um das Kommunenleben, heilende, psychedelische, kompostierende und essbare Pilze. Wir haben glücklicherweise einen kleinen Vortrag vor Ort bekommen und wollten danach am liebsten alle dort einziehen- aber es war auch schon alles ausgebucht....

Auf einer kleinen Farm haben wir uns noch nieder gelassen und einen Kaffee, Smoothie und einen Mittagssnack zu uns genommen. 

Leider wurde es dann alles ein bisschen später, weil die Küchendame sehr entspannt (oder einfach langsam) war und ich somit 15 Minuten (13:15 Uhr) zu spät zur Arbeit kam. Ich hatte mich deswegen sehr gestresst und im Hostel hatte es nichtmal jemand bemerkt. Die haben hier echt ein anderes Zeitmanagement.

Michelle hat den Transfer um 13:30 Uhr nach Antigua genommen und macht dort nun eine Woche Intensivkurs in Spanisch dort. In meinen Augen spricht sie zwar schon ziemlich gut spanisch, aber sie will es noch perfektionieren. Also schon wieder eine Verabschiedung...


Meine Schicht von 13:30-18 Uhr lief wieder völlig ruhig und spanisch lernend ab. Ein neuer Kollege aus Guatemala stellte sich vor, saß die ganze Zeit neben mir und hat die ganze Arbeit gemacht. 

Zum Ende habe ich noch meinen Shuttle und meine Unterkunft am Samstag, den 29.2 nach Guatemala Stadt gebucht und bezahlt.

Jetzt ist es wirklich schon fast wieder vorbei hier...

Den Feierabend habe ich dann ganz entspannt nur mit mir selber verbracht. 

Denn morgen steht auch schon der nächste Besuch an....

Heute, am Montag den 24.2 hat Jochen uns verlassen. Er fliegt Dienstag morgen zurück nach Deutschland!

Meinen Montag morgen Kaffee und ein Bananenbrot habe ich wieder im Cafe zu mir genommen, da ich wieder einen freien Tag hatte und kein Frühstück im Hostel bekommen habe.
Um 9 Uhr bin ich mit Vincent wieder nach Tzununa gelaufen, um noch weitere Permaculture-Farms anzugucken.
Wir schlenderten so durch das Dorf, fanden auch noch eine weitere Farm, wurden aber zu der geschickt, wo wir den Tag zuvor waren. Es gäbe dort gerade eine Führung und alle Höfe arbeiten zusammen dort und wir würden so am Meisten erfahren.
Chrisso war dann zufällig auch bei der Führung dabei und wir haben einiges über deren Leben, über deren Häuser, Hühner, Hunde, Ziegen, Gemüse, Obst, deren Kompostsystem und und und...gelernt.

Zudem war der Besitzer des Hofes ziemlich attraktiv und ich hätte ihn am liebsten sofort geheiratet.

Zum Ende der Führung, so gegen 13 Uhr, bekamen wir noch Essen dort und es war so so gut! Wenn man weiß, woher das Essen kommt und mit wie viel Liebe es gepflanzt und zubereitet wird, schmeckt es noch viel besser.

Auf dem Rückweg sind Vincent und ich noch im einem anderen Coffee-Shop, der auch im Hang lag und das Haus völlig aus Bambus gebaut war. Dort gab es einen Keks und Cafè für mich und einen Pinapple Shake für Vincent.
Zurück mussten wir uns aber wieder beeilen, weil der Vincent heute noch weiter nach Mexico wollte und seinen Bus nicht verpassen wollte.
Somit war ich gegen 15 Uhr auch wieder in SM und erfuhr, dass mein angekündigter Besuch, sich auf morgen verschoben hat.
Dann kam Dora, eine Ungarin die ich aus dem Light Portal / der Dinner Community kenne und wir sind zusammen mit Evelyn zu einem Bekannten von ihr gegangen. Einem Magier namens Merlin, der ein Grundstück hier am See hat und dort immer alle Menschen einfach wohnen lässt und nebenbei sein Künstler- Atiler in dem Garten hat. Es war alles total wild und Merlin auch ein total beeindruckender Mensch.
Mein Abendbrot habe ich oben bei uns auf der Terasse ganz gemütlich zu mir genommen.
Dann bin ich zu einer Open-Mic-Veranstaltung aufgebrochen, wo Chrisso um 19 Uhr spielen wollte.
Sein Auftritt war auch wieder ziemlich gut und der Beatbox-Künstler vom Harvest Festival war ebenfalls dort und die beiden haben zusammen performed.
Zufällig kamen Marta und Max auch noch dazu und wir hatten einen sehr netten Abend zusammen.

Was für ein Tag! Jede Sekunde genutzt!

25.2.20:

Meine Schicht ging von 8 - 13 Uhr. Vorher habe ich noch ein bisschen Essen fotografiert für das neue Frühstücksmenü :)
Leider gab es keine Elektrizität am frühen Morgen und dadurch auch kein Internet, sodass die halbe Schicht dann ohne Computer gearbeitet werden musste.
Nach meinem Feierabend traf ich Max, Chrisso, Martha und eine Freundin von ihr Angelina (aus Kolumbien) mit ihren 2 Hunden. Wir haben uns Essen geholt, es eingepackt und haben einen Spaziergang gemacht. Wir fanden einen Weg, der sehr versteckt und geheimnisvoll bergab ging. Am Ende des Weges waren wir an einem Steg, wo keine anderen Menschen waren und die Aussicht einfach mal wieder unschlagbar war. Also sind wir bis Sonnenuntergang dort geblieben, haben Wolken beobachtet, sind auf Bäume geklettert, in den See gesprungen, haben gegessen, geplantscht, gelacht, geredet und das Leben genossen.
Das Panorama mit den wunderschönen natürlichen Farben hat uns schon sehr beeindruckt, aber dann gab es auch noch Wetterleuchten und es wurde etwas mystisch.

Ich bin mit Chrisso dann noch anschließend in das Hostel de Lago gegangen, Max und Marta kamen später dazu- sie mussten nochmal essen gehen, weil die Ameisen ihr Essen am Steg kontaminiert hatten...
Im Hostel war dann ein riesen Lagerfeuer, mit zig Leuten drum herum und alle haben getrommelt, gesungen oder getanzt. Der Trommelkreis findet 1x/ Woche dort statt und war sehr mitreißend.
Dann habe ich noch Flo (den Tättowierer aus unserem Hostel in Antigua) getroffen, der momentan in Santa Cruz wohnt und dort viel tätowiert. Wir verabredeten uns für den nächsten Tag bei ihm.

Später kam auch noch der angekündigte Besuch endlich an: Alex, der Österreicher den wir bei dem Amatitlan See kennen gelernt hatten. Das war richtig schön so viele bekannte Gesichter um sich zu haben!
Brav um 22 Uhr bin ich dann aber wieder als erstes zu Bett gegangen.

Am Mittwoch war ich von 8-13 Uhr an der Rezeption Arbeiten und wurde von Alex, Chrisso, Alina und Johannes besucht. Die letzten beiden sind neue Gäste bei uns im Hostel, kommen aus Süddeutschland und wollen erstmal 2 Nächte bleiben. Ähnlich wie Alex.
Nach der Arbeit sind Alex und ich dann durch das Dorf spaziert, haben Kuchen gegessen und sind langsam zu Eros gegangen.
Von ihm und seinem Traumhaus hatte ich so geschwärmt, dass Alex sich das mit eigenen Augen angucken wollte.
Dort haben wir die Atmosphäre genossen, uns Unterhalten und Ginger Tee getrunken.
Da Eros ja direkt am See wohnt, wollten Alex und ich nochmal reinspringen.
So planschten, schwammen und spangen wir eine ganze Weile.
Der 8-12 m hohe Aussichtspunkt / Sprungbrett wurde dann auch gleich zum Reinspringen genutzt. Die Touristen vor Ort, haben unsere Sprünge sogar gefilmt, weil wir offensichtlich sehr mutig waren.
(Ich dachte mir, der See ist bis zu 340m Tief und wenn das Ding dort extra hingebaut wird zum Springen, werden dort ja auch keine Felsen mehr sein- und das war ja auch so).
Es war richtig witzig. Eigentlich muss man für den Bereich Eintritt zahlen, aber da wir ja Eros sein Besuch waren, ging das für uns auch so. Wir Glückspilze.

Danach saßen wir noch eine Weile oben bei Eros, haben uns in der Sonne trocknen lassen, miteinander geschnackt und die Katzen und Yoga (den Hund) beobachtet. Witzige Tiere.

Irgendwann sind wir vier (Eros, Alex, Yoga und ich) dann runter in die "Stadt" von San Marcos.
Dieses Mal konnte ich mich nicht mehr zurück halten und habe mir Ohrringe und eine Kette gekauft (runtergehandelt auf umgerechnet zirka nur 20€).
Alex hätte sich fast einen Husky Welpen gekauft, den es dort total spontan zu verkaufen gab. Der tat uns richtig leid!
Nach einem erfrischenden Dosenbier bei uns auf der Terasse sind Alex und ich zum Community Dinner aufgebrochen, wo ich mich eigentlich die ganze Zeit mit einem älteren Dänen unterhalten habe. Was ein interessanter und cooler Hippie!
Mein neuer Arbeitskollege Sergio war dann auch auf einmal da und wir sind zu dritt danach noch auf ein weiteres Bier auf unsere Terasse gegangen.
Bei dem Sergio habe ich übrigens aus verschiedenen Gründen ein komisches Gefühl. Erst fehlte bei mir im Portmonee Geld, nachdem er kurz auf die Kasse aufgepasst hatte und dann atmet er immer ziemlich laut UND versucht immer so auf beste Freunde zu machen...
Aber egal, er ist nur kurz da gewesen und Alex und ich saßen noch ein wenig zusammen oben, als Alina und Johannes auch dazu kamen.
Zusammen haben wir abgemacht, an meinem morgigen freien Tag nach San Pedro und Santa Cruz zu fahren.
Vor 22 Uhr lag ich zufrieden in meinem Bettchen.

Donnerstag, 27.2.20:

Mein letzter freier Tag.
Um 8:30 (eher 9 Uhr) sind Alex und ich mit Alina und Johannes aufgebrochen zum Bootssteg. Vorher haben die 3 noch im Hostel gefrühstückt, wir hätten fast noch einen Straßenhund adoptiert und ich habe nochmal meine Wäsche in der Wäscherei abgegeben. 

Damit alles sauber für Panama ist :)

Gegen 9:45 Uhr kamen wir dann in San Pedro an. Der Ort wirkte deutlich größer, touristischer und voller als San Marcos. Wir sind erstmal zu dem alten Hostel von Alex gegangen, haben dort kurz Hallo gesagt und danach die kleine Stadt erkundet. Diese war ebenfalls wieder sehr bergauf steigend!
Wir haben uns den Markt vor Ort angeguckt, haben uns etwas treiben lassen, zwei Flaschen Wein für abends gekauft und uns nach längerem Überlegen für ein schnuckeliges Restaurant entschieden. Dort gab es für alle ein kleines Getränk (Bier für Alex, Mojito für Alina und Cuba Libre für den Johannes- Es war noch keine 11:30 Uhr- herrlich). Für mich gab es ein leckeres Frühstücks-Sandwich mit schmackofatzen Falafeln (22 Q.) belegt, einen Kaffee (7 Q.) und einen endlich mal wieder mordsleckeren Pina Colada (mit Kokosmilch, 20 Q.).
Wir genossen die Aussicht, tranken im Schatten eine zweite Runde Getränke und die 3 bestellten auch das Sandwich für sich - weil es echt lecker war.
Zudem haben sich alle entschieden, den Aufenthalt in San Marcos zu verlängern.
Ähnlich wie Chrisso, der ja mittlerweile aus 2 Tagen, schon fast über 2 Wochen dort ist.
Scheint also offensichtlich echt ein Traumort zu sein und ich bin froh, San Marcos gewählt zu haben. San Pedro war zwar auch süß, aber deutlich weniger Hippies :)

Dann war es auch schon 13 Uhr und wir sind auf das nächste Boot gesprungen, haben Alina und Johannes in San Juan abgeliefert und sind über San Marcos und Tzununa weiter nach Santa Cruz gefahren.
Dort haben wir dann Flo (den Tättowierer) in seinem Hostel angetroffen, der gerade eine Kundin tätowiert hat. 
Alex und ich wollten nicht weiter stören und sind weiter, den wieder sehr hohen Anstieg in das Dorf hoch gelaufen. Ganz oben, mit der besten Sicht überhaupt, in einem Restaurant, haben wir dann einen sehr süßen Eiscafe getrunken.
Das war ziemlich cool dort oben und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Da es aber sonst nicht mehr viel zu entdecken gab in Santa Cruz (oder wir es einfach nicht entdeckt haben), sind wir wieder zu Flo und Claire (eine Amerikanerin), die gerade mitten in einem Kundengespräch über ihr nächstes Tattoomotiv waren.
Dadurch das sie sich aber nicht 100% Sicher war, verschoben die beiden ihren Termin und Alex konnte ganz spontan sein Traummotiv gestochen bekommen.
Er bekam ein mexikanisches Tattoo, weil er dort eine längere schöne Zeit verbracht hat.
Ich wollte aber irgendwie auch gerne und habe kurzerhand Nadel und Tinte von Flo bekommen und mich einfach selber tätowiert. Das Motiv und die Stelle habe ich mit Claire ganz spontan zusammen ausgewählt und konnte endlich mal wieder Stick&Poke (Handtattoo- ohne Maschine- wie ich es damals auf Sri Lanka "gelernt" hatte) anwenden. Das erste Mal bei mir selber. Es war total super und Claire war ganz angefixt, dann auch ein Tattoo von mir zu bekommen. Kurzerhand hatte ich dann weitere Materialien von Flo bekommen (der ja noch an Alex seinem Tattoo dabei war) und zack- hatten Claire und ich das gleiche Tattoo, obwohl wir uns gerade Mal 30 Minuten kannten. Solche spontanen Aktionen liebe ich ja sehr und sprachen sich in dem Hostel rum: Ein Freund von Flo kam vorbei und wollte auch ein Stick&Pole Tattoos....
Im Endeffekt habe ich jetzt ein Tattoo von mir selber (den Kreis am Arm) und von Claire einen Zehring tättowiert bekommen. Ich habe Claire das Ohr und den gleichen Kreis gemacht und dem Freund von Flo die Handinnenfläche und das Ohr. Dann hat Claire dem Kumpel auch noch einen Zehring gestochen und somit hatten wir alle auf einmal Freundschaftstattoos aus dem Nichts erhalten. Was ein Tag!
Als Alex, Claire und ich dann fertig waren, haben wir uns verabschiedet und sind mit den Boot aufgebrochen. Der Himmel und der Mond mit den Wolken war traumhaft schön.

und wir alle superhappy...
Claire wohnt in San Pedro und somit sind Alex und ich schon vor ihr in San Marcos ausgestiegen.

Mittlerweile war es dann auch schon nach 18:30 Uhr und Alex und ich sind nur fix in unser Hostel, haben den Wein in den Kühlschrank geschmissen, uns was warmes angezogen und sind zum Community Dinner aufgebrochen.
Dort haben wir auch Alina und Johannes wieder getroffen, haben nett gespeist, aber die Community auch wieder früh verlassen.

Den mittlerweile kalte Wein haben wir dann im Hostel auf unserer Dachterasse bei mehrerern Kartenspielen genossen. 
Ein richtig schöner länger und ereignisreicher Tag war das!


Alina und Johannes haben ihr Zimmer bei uns noch auf 2 Nächte mehr verlängert.
Chrisso ist an dem Tag übrigens von San Marcos nach Tzununa gezogen. Anfangs wollte er nur 2 Nächte bleiben und ist nun auch schon bei 2 Wochen...
Von diesem See will so schnell keiner mehr weg....

Am Freitag morgen habe ich ab 7 Uhr im Coffee Shop bei uns gearbeitet. Das ist so eine Art Kiosk/ Bistro vor unserem Hostel, wo es alles an Kaffee, Shakes und Kleinigkeiten zu Essen gibt, wie zum Beispiel Bagel.

Ich hatte tatsächlich ganz viele nette Kafeetrinkende Laufkundschaft (fast ausschließlich Deutsche oder Schweizer).
Dennoch war ich dann froh, als ich um 12 Uhr dann den Arbeitstag beende konnte und keine Probleme oder Beschweren aufkamen. Eine Einweisung oder eine richtige Ahnung hatte ich von diesem Shop und den Angeboten dort ja nicht...
Nach der Arbeit, das Vergnügen: Sonne tanken auf der Terasse und Mittag essen.


Mit Alina bin ich dann danach zum Kaffee trinken in das Cafe / die Bäckerei um die Ecke (wo es das Schwedische Buchregal gibt).
Den Kaffee mussten wir aus Zeitgründen aber innerhalb von 10 Minuten exen, da wir um 15 Uhr eine "Kakao Session" geplant hatten. Eigentlich wollte Eros diese Zeremonie mit Alex und mir bei ihm zu Hause halten, aber er sagte 30 Minuten vorher ab. Er fühle sich nicht stark genug dafür und empfahl uns, in ein Hostel zu gehen und dort eine ähnliche Session mit zu machen.
Alex hatte bereits eine Cacao-Session in Mexico mitgemacht und Alina und ich waren sehr neugierig und gespannt auf so eine, hier in Guatemala. Johannes blieb im Hostel, da es ihm nicht so gut ging...
Also waren wir leider etwas unpünktlich um kurz nach 15 Uhr bei dem besagten Hostel und alle lagen schon im Meditationskreis zusammen. Wir wurden dazu gelegt, bekamen eine riesen Schüssel Kakao zum trinken und schlossen danach ebenfalls unsere Augen. Ich versuchte in die Meditation rein zu kommen, konnte aber erst später runter fahren. Die mystischen vorgetragenen Lieder, die Atmosphäre, die verschiedene Düfte und Klänge versetzten einen schon in eine andere Welt, aber ganz weg war ich natürlich nicht. Dafür war ich zu gespannt.
Das bunte Mädchen neben mir fing auf einmal während der Zeremonie an zu weinen und schluchzte bis zum Ende vor sich hin.
Unsanft wurde ich irgendwann von der Maya Ältesten zum hinsetzen aufgefordert, indem sie auf mein Brustbein und in die Daumengelenke reindrückte. Aua. Bei den anderen hat sie auf den Kopf gedrückt. Keine Ahnung, was diese Schamanin damit bewirken wollte.
Also saßen wir alle irgendwann im Kreis, sangen oder summten die Lieder mit und wurden mit verschiedenen Kräuterdämpfen vollgepustet.
Dann eine offene Runde über erste Eindrücke und abschließend ein Locationwechsel.
Unsere zirka 12 köpfige Gruppe fand sich auf einem Rasen zusammen und es wurde getrommelt und unter Anleitung getanzt und immer mal wieder emotionale Schlagwörter in den Kreis geworfen.
Das Gute ist hier ja tatsächlich, dass es völlig egal ist, wie du dich bewegst oder was für Geräusche du machst. Keiner hält hier irgendwas für Seltsam oder urteilt über dich. Dem Hippie sind keine Grenzen gesetzt.
Für Außenstehende mag es also recht eigenartig ausgesehen haben, wie wir dort alle im Kreis oder auch wild durcheinander getanzt und geschriehen haben.
Unter Anleitung und den Trommeln im Hintergrund haben wir also alle 4 Elemente in unseren Körper aufgenommen und altes, negatives von uns weg geschmissen und beschriehen.
Der Kakao hat durch seine Reinheit eine entweder sehr aufweckende oder ermüdende Wirkung (je nachdem welche Energie man ihm entgegen bringt) und das Schamanische Tanzen und völliges Loslassen in der Runde hat auf jeden Fall auch etwas bei mir ausgelöst.
Kurz vor Ende spürte ich eine so starke Erschöpfung und auch Traurigkeit, dass ich mich nur schwer zurück halten konnte, nicht auch los zu weinen.
Ich wollte also am Ende, das war zirka kurz nach 18 Uhr, einfach nur gerne nach Hause, Duschen (wir waren ja alle völlig dreckig, weil wir uns so gewälzt haben auf dem Boden) und am liebsten schlafen. Alex und Alina waren übrigens total aufgedreht und voller Energie.
Und leider startete um 18:30 Uhr auch schon das Konzert von Chrisso in einem sehr coolen und angesagtem Restaurant, auf das er sich schon seit 1 Woche freute. Natürlich hatten wir alle versprochen zu kommen und so blieb nur ein kurzer Klamottenwechsel und direkt weiter...
Im "Vida" gab es dann leider keine Elektrizität und Chrisso performte im Kerzenschein und Acapella.
Später wurde ein Feuer gemacht und der Kreis darum wurde immer größer. 

Meine Stimmung besserte sich dadurch um einiges. Das mitsingen in der großen Runde am Lagerfeuer mit vielen Bekannten Gesichtern und nachher auch abwechselnden Hauptmusikern, war sehr gemütlich und einfach nur wunderschön.
Trotzdem war ich irgendwie auch traurig, was aber sicher auch daran lag, dass das mein letzter Abend in San Marcos war und ich diesen Ort schrecklich vermissen werde.

Irgendwann bin ich dann nach Hause, da ich ja am nächsten Morgen noch meine letzte Schicht absolvieren musste.

Samstag Morgen bin ich leider mit Kopfschmerzen aufgewacht, wollte schön Duschen aber bekam nur kaltes Wasser und startete um 7 Uhr meine Schicht im Coffee Shop wieder.

Alles wieder ohne Elektrizität, die im ganzen Dorf und anscheinend überall um den See, wohl nicht mehr vorhanden war.
Ich bekam aus der Küche von uns heißes Wasser durch den Gasherd und verkaufte fleißig Französich gepressten Kaffee.

Dann kam einer der Musiker vom gestrigen Lagerfeuer vorbei, wir schnacken kurz und er erkundigte sich nach Sergio. Meinem Arbeitskollegen, der wohl eigentlich sein Mitbewohner wäre, ihm noch Geld schuldete und seit ein paar Tagen nicht mehr zu Hause war. Erst dann fiel mir auf, dass ich ihn auch schon Tage nicht gesehen hatte und fragte Evelyn: Sie hat ihn rausgeschmissen! Er war wohl auf Drogen oder Betrunken nach einer komischen unglaubwürdigen Geschichte zur Arbeit erschienen und hatte Geld nicht zurück gegeben. Da hatte sich mein Gefühl also sowasvon bestätigt. Was für eine arme Seele.
Später kam ein Gast zu mir, mit der ich mich super verstanden hatte und fragte ebenfalls nach Sergio. Auch sie hatte ihm Geld geliehen und war aber auch nicht überrascht, es jetzt nicht wieder zu bekommen. Sie hatte schon damit gerechnet, fühlte sich auch in ihrer Menschenkenntnis bestätigt und war richtig entspannt dabei, das habe ich ihr hoch angerechnet. Richtig krasser Typ und voll Rufschädigend für das Hostel. Zum Glück war der Weg....

Nach meinem Frühstück und der Schicht, ging es mir vom Kopf her schon besser und ich packte meine Sachen zusammen.
Von Chrisso verabschiedete ich mich schon ein bisschen früher am Tag, er hatte wieder einen vollen Terminkalender mit Workshops usw. Dann langsam auch von Alina und Johannes getrennt, die auch noch am selben Tag weiterreisten. Und am Ende habe ich Alex und Evelyn auf Wiedersehen gesagt. Evelyn hat sich total lieb bedankt für die gute Zusammenarbeit und um 13:30 Uhr ging meine Abfahrt los.
Erst mit dem Tuktuk raus aus die Stadt, nach San Pablo und von da mit dem Shuttle-Bus nach Antigua, wo wir um 17 Uhr ankamen.
Dort hatte ich dann über eine Stunde Aufenthalt, wollte gerade zum Internetspot laufen und es läuft mir Claire in die Arme (die ich vor 2 Tagen noch in Santa Cruz tätowiert habe- und sie mich). Totaler Zufall, wir freuten uns riesig und verabschiedeten uns auch nochmal gebührend.
Um 18:40 Uhr ging mein Shuttle nach Guatemala City in mein Hostel dann los.
Um 20:10 Uhr kam ich an, war alleine auf meinem Zimmer (das erste mal Privatsphäre seit 4. Januar oder so). Richtig erholsam geduscht (mit fast warmen Wasser) und um 21 Uhr lag ich im Bett. Happy me.

Fazit Guatemala:

Zugegeben, vor Guatemala hatte ich etwas Respekt. Man hört von Guatemala City ja nun auch wirklich nicht das Beste und sonderlich informiert hatte ich mich auch nicht vorher...
In einige Ecken der Hauptstadt sollte man auch wirklich nicht hin, weder als Einheimischer, noch als Tourist. Es kann, wie überall in jedem anderen Land also auch echt Gefährlich sein.
So bin ich dann völlig angespannt, aber auch völlig uninformiert in dieses Land gefahren und wurde völlig überrascht:
So viele bunte, coole und offenherzige Menschen!
Nahezu erleichtert war ich von Antigua. Eine Stadt, so schön gelegen und so sauber und eher unecht für Guatemala.
Die Gegend um El Paredon und den Atitlan See waren ebenfalls sehr an die Touristen gewöhnt bzw. nur für sie ausgelegt.
Dadurch war es natürlich eher unecht und so richtig viele Locals habe ich nicht kennen gelernt, außerhalb der Hostels und meiner Arbeit. Liegt vielleicht auch an meinen fehlenden Spanischkenntnissen... (shame on me)

Der Amatitlan See galt ja eher als untouristisch und selbst da, war aber alles sehr gut. Natürlich haben die Einheimischen einen angeguckt, wenn man so ein großer Mensch ist, mit hellen Haaren und Tattoos.
Aber dennoch habe ich mich jederzeit sicher gefühlt.

Die Acatenango-Vulcantour und der Amatitlan See waren an Schönheit kaum zu übertreffen. Was für ein Natur-Spektakel und ich war während dessen von so unglaublich tollen Menschen umgeben. Das macht mich wirklich sehr dankbar und ich mein, wie süß ist ein Land, dass seine Währung nach deren Nationalvogel, dem Quetzales nennt?

Ich würde so so so so so gerne wieder mal her kommen und hoffe es verändert sich nicht allzu sehr...