6. Januar 2020 - 1. Februar 2020
Ja, was soll ich sagen? Der Start war wieder etwas holprig: Mein geplanter Abflug von Hamburg war für den 6.1.20 um 12 Uhr geplant. Dieser wurde Wetterbedingt immer weiter nach hinten verschoben,
sodass die Anschlussflüge eher knapp zu erreichen waren. Ich habe dann das ebenfalls wartende Pärchen Detlef und Jutta in Hamburg kennen gelernt, die auch mit der gleichen Maschine nach Havana
weiter wollten.
Als das Flugzeug dann endlich um 13:35 Uhr abgeflogen ist, hatten wir tatsächlich auch noch die Hoffnung den Anschlussflug um 14:30 Uhr in Frankfurt zu bekommen. Wir dachten uns, dass die ja
vielleicht auch Verspätung haben und es genau passt. In Frankfurt haben wir auch noch einen mega Sprint hingelegt, aber der Anschlussflug in Frankfurt nach Cuba war schon weg.
Detlef, Jutta und ich also zu einem Service-Schalter zum umbuchen. Die einzige Möglichkeit war von München nach Havana am nächsten Morgen.
Einen Tag verschenkt. Aber besser als gar nicht. Also abends noch nach München, dort in ein Hotel eingebucht wurden.
Das fast schlimmste allerdings aber war: Ich hatte für meinen Langgestrecktenflug schon vor Monaten ein extra veganes Premiummenü bestellt. Und das konnte nun für den neuen Flug nicht arrangiert
werden, weil es zu kurzfristig war. Typisch.
Unser Ziel für den Urlaub: immer leicht einen sitzen zu haben.
Einen ersten Stadtbummel. Frühstück.
Im Restaurant den ersten Mojito.
Zweiter Stadtbummel.
Restaurant 2 und Mojito 2., ...bis Long Island Ice Tea und Daiquiri 12.
Detlef und Jutta haben wir aber tatsächlich auch noch kurz getroffen. Wir hatten SMS geschrieben und ich hatte unseren Standort beschrieben. Ich fand es sehr schön, dass meine Gruppe die beiden
auch noch kennen und lieben gelernt hat!
Einige waren dann früh schlafen (weil früh angefangen), andere noch tanzen....
Zu Hause haben wir auch noch alle Wäsche gewaschen. So ein Luxus mit Waschmaschinen und Trockner in einem, muss ausgenutzt werden.
Dann fiel Jule leider auf, dass sie für die für uns gebuchte Unterkunft in Trinidad (13.-18.1) das falsche Datum (Februar) angegeben hatte und wir leider nicht umbuchen konnten, aber immerhin
stornieren war möglich. Also versucht einen neuen Reiseplan zu gestalten und Trinidad nun gar nicht direkt nach Varadero zu machen. Jule und ich haben ja noch eine Woche mehr Zeit und wollten
auch eigentlich noch gerne nach Santiago de Cuba runter. Das sind allerdings 17h Fahrt und da wären die anderen dann auch aus verschiedenen Gründen raus...
Eine endgültige perfekte Planung war also erstmal nicht möglich. Hauptsache morgen erstmal nach Varadero zum Traumstrand und dort weiter überlegen...
Abends waren wir wieder alle zusammen spazieren durch die Altstadt. Für morgen verschiedene Mitfahrgelegenheiten miteinander verglichen und uns dann für die Taxifahrt entschieden. Kosten liegen
bei 25cuc pro Person für die 2-3h Fahrt. In Cuba ist es wohl üblich, pro Nase und nicht pro Auto zu zahlen. Also egal wie viele Personen man ist, jeder zahlt das volle Geld.
Da wir 5 Personas sind, bekommen wir 2 Taxen für 12 Uhr am folgenden Tag zu unserer Wohnung gefahren. (Leider keine Americanos/Oldtimer.)
Als das geregelt war, wollten die Jungs Hummer essen gehen. Wir mussten uns nur für das beste Restaurant entscheiden, was bei allen "free wifi", "Mama cooking", "cheap, cheap, cheap", "lobster",
"rooftop", "Amigo, best Cocktails in town",... eher schwierig war.
So saßen wir aber schon bald in einem Restaurant und es schien alles ganz nett zu sein. Ich hatte Reis mit Gemüse für teure 10cuc und zwei Cocktails zusammen für 5cuc. Leider war aber wohl der
Lobster nicht so gut. Die Hoffnung war, dass er drin bleibt...
Danach sind wir nach Hause, Björn ist noch kurz zu einer Einkaufstour aufgebrochen und wir haben noch gekniffelt und sind alle nacheinander ins Bett gegangen...
Am nächsten Morgen dann Koffer/ Rucksäcke gepackt, aufgeräumt und als wir in das Internetcafe zum WlanSpot aufbrachen, stellten wir fest, dass es kein Signal gab. Geld wechseln oder abheben bei
der Bank war ebenfalls nicht möglich.
Dann halt nicht :) Internet ist halt ein Luxus hier und für die Banken wohl noch zu früh...
Um 11:30 Uhr kam unserer Vermieterin vorbei. Wohnungsübergabe. Alles tippitoppi. Die Minibar bezahlt und um 12:03 Uhr wirklich fast pünktlich vom Taxi abgeholt wurden. Zwei Stunden später waren
wir in Varadero.
In Varadero angekommen, gleich unser neues Reich bezogen. Das hatte Björn von Deutschland aus bei Airbnb schon gebucht und war nicht ganz so luxuriös, wie unsere Unterkunft in Havana, aber
trotzdem einfach schön mit Terasse draußen und 3 Schlafzimmern (zirka 60€/ Person für 3 Nächte).
Unser Host hieß Tamara und war ganz eine Liebe. Nach kurzer Ankomm-Auspack-Eincheck- Zeit sind wir mit Bikini unter der Kleidung zum Strand und auf Nahrungssuche und Erkundungstour
gegangen...
Der Strand ist wirklich nur 2 Minuten von uns, einfach sehr schön! Blaues Wasser, weißer Strand und Sonnenschein :) herrlich!
Der Hunger ließ uns nur ein paar Gehminuten am Strand zu und wir sind die Seezunge weiter hoch gelaufen und auf ein außergewöhnliches ShoppingZentrum gestoßen. Es war unterirdisch gebaut mit
verschiedenen Shops, die alle rund waren. Das Dach war quasi wie ein Park von der Straße ausgehend angelegt.
Das erste Bistro mit Meterbier draußen, wurde unser Restaurant. Björn und Carina sind weiter auf die Suche nach "etwas Besseres" gegangen. Janne, Jule und ich haben uns das sehr erfrischend
leckere Bier und Sandwiches gegönnt. Ich war begeistert. Vegan, Günstig und Lecker! (Sandwich 1,50cuc)
Danach sind wir 3 noch in das Shopping-Zentrum zurück, haben Wasser und Wein (!Juhuu!) gekauft und sind zurück zur Unterkunft.
Carina und Björn hatten auch jeweils Wasserkanister gekauft, aber die bekommen wir sicher leer...
Dann haben wir zu fünft auf unserer gemütlichen Terasse einen netten Weinabend gehabt.
Jule ist früh zu Bett, da sie seit 2 Wochen mit einem steifen Nacken rumläuft bzw Verdacht auf irgendwas eingeklemmt ist und viele viele Schmerzen hat...
In der Nacht allerdings nicht mehr ihr einziges Problem: Übelkeit und Erbrechen haben sie erstmal schlaflos und tagsüber noch etwas länger ausgeknockt...
Nachmittags war aber wieder alles entspannter und eine gebuchte Massage mit auspendeln und Osteopathischen Künsten, hat auch für ihren Nacken Besserung gebracht.
Wir restlichen 4 sind morgens durch Varadero spaziert, haben gefrühstückt und danach eingekauft für Frühstück und Abendbrot für die nächsten zwei Tage. Deutlich günstiger als immer essen gehen...
Hier im Ort sind die Supermärkte (jaa, Plural! es gibt mehrere!) echt relativ gut gefüllt (mit Konserven) und günstiger als immer essen gehen auf jeden Fall. Wir haben Weißbrot, Nudeln,
Marmelade, Getränke und Tomatensauce gekauft und tatsächlich noch Tomaten und Ananas an einem winzigen Straßenstand gekauft, der auch nur das anbieten konnte.
Ab Mittags sind wir zum Strand bis abends und haben geplantscht, gebrutzelt und Musik gehört.
Keiner von uns hatte einen Sonnenbrand am Abend, alle waren glücklich und mit Vitamin D überfüllt.
Auf der Terasse haben wir abends Nudeln mit Tomatensauce gegessen, Wein getrunken und unsere gemeinsame Weiterreise geplant. Janne bleibt bis zu seiner Abreise am 16.1 nun hier in Varadero und
will sich noch ein All-inklusive-Hotel gönnen. Björn und Carina bleiben auch noch mit ihm hier und reisen dann nach Trinidad, wo sie bis zu ihrer Abreise bleiben. Jule und ich haben die nächsten
3 Wochen noch ein ordentliches Programm und ich freue mich sehr!
Jetski fahren fiel für die anderen dann übrigens auch aus an dem Tag. War schon ausgebucht. Spontan muss man eben überall bleiben ;)
Nach ein paar Stunden Strand hat Jule mich abgeholt und wir sind einkaufen gegangen.
Wir haben noch bei dem Bäcker in der Hauptstraße Halt gemacht und mehr als nur Weisbrot vorgefunden. Es wurden zwei Teller mit verschiedenen Kubanischen Konditorstücken zusammengestellt. Das ganue hat 3 cuc gekostet und zu Hause gab es mit den anderen Tass Kaff und Stück Koken. Ein paar Reste haben wir uns für die kommende Nachtflug aufgehoben.
Varadero ist ein schöner kleiner Ort auf einer Art Seezunge, der durch den Traumstrand natürlich sehr touristisch ist und alles darauf ausgelegt war. Selbst die Cubaner machen hier Urlaub.
Die Supermärkte waren allerdings mal fast gut ausgestattet, aber auch hier leider ohne Gemüse und Obst- Abteilung. Wir waren in einer gemütlichen Ferienwohnung, die uns allen gut gefallen hat. Die großen teuren Hotelanlagen gab es hier auch zur genüge und haben es hier somit etwas "hässlich" gemacht.
Ich bin gespannt auf das nun kommende echte, reale und richtige Kuba, fernab von dem Tourismus....
Also raus dem Bahnhof, belagert wurden von Taxifahrern und erstmal auf eigene Faust weiterkommen wollen (richtig schlau ohne Internet, Karte oder der Sprache mächtig zu sein).
Wir also von 8-10 Uhr durch das Städtchen getrudelt, völlig auffallend, voll beladen, total verloren und so genervt von uns selber, weil wir kein spanisch sprechen können. Alle wollten uns
irgendwie helfen, aber konnten kein Englisch. Bis wir irgendwann zwei Frauen trafen, wo die eine uns mit zu sich nach Hause genommen hat, da ihre Tochter englisch spricht.
Diese hat uns dann den Weg zur Bushaltestelle erklärt, die wir natürlich auch nicht sofort gefunden haben und wieder von den Taxifahrern von vor eine Stunde verfolgt wurden.
Dann nach 3 Fehlersuchen tatsächlich den richtigen Bus gefunden und 15 Minuten (für 1 cuc) zum Busbahnhof Ferrocarril gefahren wurden.
Dort nach einem Taxi Collectivo durchgefragt und in die richtigen Schlange gesetzt wurden. Ganz typisch für Kuba, einer nach der Reihe rückt immer auf, ohne drängeln.
Zum Glück ist Jule mit dabei und zum Glück ist sie so entspannt und sowieso so viel Glück, wie viele hilfsbereite Menschen es gibt!
Um 11:45 Uhr dann Aufbruchstimmung und wir im Entenmarsch der Gruppe hinterher. Am Bus angekommen meinte der Fahrer dann wir dürfen nicht mit, weil wir Touristen sind. Achso. Ja, blöd
jetzt.
Nach kurzen betteln dann für 5 cuc pro Person (also 4,50€- für uns jetzt ja echt ein Witz) doch die 2,5h Stündige Fahrt antreten dürfen und wir durften sogar vorne beim Busfahrer sitzen! (hört
hört)
Mittwoch, der 15. Januar 2020 (das Datum musste ich im Kalender nachschlagen- aber ein sehr besonderer Tag):
Denn dieser Tag war so schön, dass er kaum in Worte zu fassen ist.
(Jule und ich haben es dennoch versucht, weil wir so viel Freude von morgens bis abends erlebt haben und es einfach mitgeteilt werden muss.)
Morgens sind wir nach einer ordentlichen Mütze Schlaf wach geworden und haben im Garten den Tag beim erwachen zugeschaut. Von unserem Gastvater gab es dann auf der Terasse frischen Kaffee,
getoastetes Brot, Tomaten und Gurken, einen frisch gepressten Papaya-Saft und für Jule noch Rührei. Für das ganze Frühstück zahlen wir zirka 3 cuc.
Super glücklich (dann schon) sind wir satt und eingecremt zu dem Strand und erstmal erwartungslos nach links gelaufen. Rechts gelegen waren die leeren Hotels, wo wir gestern waren.
Mit guter Laune und Wasserflaschen im Gepäck sind wir den unbekannt langen Strand hoch gelaufen. Keine Menschenseele weit und breit angetroffen, dafür stets drei Vogelfreunde in Begleitung
gehabt.
Entdeckt haben wir neben dem traurigen Müll (den wir ungerne erwähnen- aber leider die Realität darstellt), schöne riesige Muscheln, Algenberge, weißer Sand, türkisfarbenes Wasser mit 8 Nuancen,
irre wachsende Bäume, angeschwemmte Korallenreste, viele Palmen, Bambus und hin und wieder kreuzte eine Krabbe unserem Weg.
Hinter jeder Kurve wurden unsere Erwartungen noch weiter übertroffen und die 3h Sonne, Sand und Meer vergingen wie im Traum.
Viele Erwartungen an La Boca hatten wir nicht. Lediglich 2 Häuser und eine Salzgewinnungsanlage wurden vermutet.
Jedoch verbarg sich hinter der letzten Kurve ein ganz zauberhaftes Fischerdorf. Kunterbunte, teils verfallene, dennoch bewohnte Holzhäuser. Umgeben vom Meer und Palmen wirkte das Dorf, wie aus
dem nichts ragend.
Die Erkundung erfüllte uns schon vollkommen.
Unser Traum von einem Kaltgetränk wurde tatsächlich nach der nächste Kurve erfüllt. Was auf uns erst wie eine große Familienfeier am Strand erschien, kristallisierte sich dann aber doch zu einem
sehr einfach gestalteten Restaurant mit 6 Tischen. Wir setzten uns zu einem nur italienisch sprechenden Mann und haben direkt Freundschaft geschlossen. Unterhaltungen mit Hand und Fuß und einem
immer freundlichem Gesicht, funktionieren weltweit.
Unser Hunger war nicht groß, der Durst nach einem nationalen Kaltgetränk umso stärker. Nachdem sein Essen kam, entschieden wir uns sofort, doch etwas zu uns zu nehmen. Was dann geschah, ist kaum
zu glauben oder in Worte zu fassen:
Ein 5 Sterne Gourmet Restaurant hätte diesen gefühlsausbrechenden Gaumenschmaus niemals so hinbekommen. Serviert wurde uns frisch harpuniertes Baracuda-Filet und (natürlich auch erst am Morgen)
frisch gefangener Lobster. Dazu Bananenchips, Knoblauchcreme und Reis. Das ganze für lächerliche 35 cuc (inklusive Trinkgeld).
Beim in Worte fassen, was dieses Mahl in uns ausgelöst hat, bekamen wir wieder eine Gänsehaut.
Das Ambiente direkt am türkisfarbenden Meer, neben den bunten Holzhäusern und Palmen verzauberte uns so sehr.
Ja, ich habe seit über 15 Jahren mal wieder Fisch zu mir genommen. Bewusst und ohne Reue. Ganz im Gegenteil. Wenn nicht hier, wo dann?
Mit vollster Zufriedenheit sprangen wir noch ins Meer, ließen uns von der Sonne trocknen und spazierten dann schnellen Schrittes, auf dem einzig zu dem Dorf führenden Weg, zurück. Was hier noch
erwähnt werden muss: dieser Weg kann lediglich von Kutschen befahren werden. Autos oder Mopeds haben dort, aufgrund des tiefen Sandes, keine Chance.
Die Dämmerung brach an und der Rückweg war in einer Stunde getan.
Zu Hause angekommen, noch völlig begeistert, glücklich den Tag reflektiert und natürlich erstmal einen Wein getrunken.
Nachdem Jule und ich ausgeschlafen und gefrühstückt haben, sind wir wieder bepackt mit Kaltgetränken los gelaufen. Dieses Mal nicht am Meer rechts oder links sondern hinten rum zum rosagefärbten
See (rosa aufgrund des Korallenriffs direkt vor Santa Lucia).
Vorbei an all den Bussen, Oldtimern und Kutschen mit Pferden (die hier ja wirklich noch als normales Fortbewegungsmittel benutzt werden).
Dann, am See, haben wir dann unsere neuen Freunde getroffen: Flamingos!
So schöne Tiere, leider noch etwas schüchtern uns gegenüber und auch leider zu weit weg. So warteten wir sehnsüchtig am Ufer auf sie, auch noch als es zu regnen begann.
Irgendwann gaben wir dann doch auf und liefen einfach mal am See weiter rum. Immer mal wieder zeigte sich das Wetter an dem Tag sehr abwechslungsreich und wir liefen und liefen und liefen.
Plötzlich wussten wir gar nicht mehr wieso und wohin eigentlich. Wir waren richtig kaputt und wollten nur noch nach Hause. Am Strand dann aber den ganzen Weg wieder zurück (weil schöner). Durch
den Sand, im Wechsel Regen und Sonne, an den Hotels vorbei und dort dann irgendwann in deren Supermarkt Kekse und Sprudel gekauft. Erschöpfungsgrad 3000 war längst erreicht.
Als wir endlich unser zu Hause erreicht haben, waren wir beide genüsslich Duschen (mit Haare) und somit war schnell Wohlbefindungsgrad 3000 zurück gewonnen.
Abends Zigarette und Wein auf der Terasse und um 20 Uhr (!) schlafen gegangen
Ohne die Freundlichkeit und absolute Hilfsbereitschaft der Kubaner wären wir schon einige Male verloren gewesen. Trotz Sprachbarriere finden wir an jeden Ort neue Freunde und persönliche Manager.
Wie zuletzt auch von Las Tunas nach Santiago. Dort haben wir eine komplette Hockeymanschaft + Trainer in unser Herz geschlossen.
Wir mussten sehr sehr lange auf den Zug warten. Bus fahren kennen wir ja nun schon. Und Zug fahren soll auch nochmal eine besondere Erfahrung sein. Zudem wohl sehr günstig.
Wir also mit unserer Hockeymanschaft am Bahnsteig, ohne Ticket aber mit Schläger in der Hand. Der Trainer wollte uns so glaubwürdig wie möglich zu einem Teil der Gruppe machen, da wir sonst
wahrscheinlich nicht mit in den Zug dürften. Glauben wir. Jedenfalls sollten wir denen immer hinterher laufen und er kümmerte sich um das Ticket, als der Zug dann einfuhr.
Als dieser dann wieder davon tuckern wollte, sprangen plötzlich alle rauf und wir auch mit unserem schweren Gepäck gerade noch so.
Der Zug war relativ voll (nicht und niemals so voll wie der Zug in Sri Lanka von Kandy nach Ella), aber uns wurde gleich ein Platz frei gemacht. Dann kam unser Trainerfreund und wollte das
ausgelegte Geld zurück und ich habe ihm aus versehen 40 cuc gegeben. Jule ist dann zum Glück so mutig gewesen und ist wieder zu ihm hin und hat die Hälfte des Geldes wieder zurück bekommen.
Trotzdem wahrscheinlich zu viel, aber wir waren auch einfach nur froh, dass es weiter ging und für die 5h Zugfahrt nach Santiago fast 9€ sind auf jeden Fall auch völlig okay.
Also Ende vom Lied: Wir können Zug fahren auf Kuba von unserer To-Do-Liste streichen, haben mehr Geld gezahlt als gedacht, aber weniger als mit dem (Viazul-)Bus und sind auch früher los
gefahren.
Die Zugfahrt war angenehm schön. Wir sind durch viele Orte gefahren, die nichtmal auf der Karte verzeichnet waren, vorbei an Zuckerrohrfeldern und ab der Hälfte der Fahrt erschienen auch die
Berge am Horizont.
Nach 12h Unterwegssein/ 2,5h Zugfahrt musste ich mal die Örtlichkeiten aufsuchen und sage nur: Wow! Ich habe schon viel gesehen, aber so etwas ekliges noch nie. Die Tür zur Zugtoilette war
defekt, aber 2 liebe kubanische Frauen haben sie mir zugehalten (yaaay, Mädels halten weltweit zusammen) während ich innen versucht habe nichts anzufassen. Der Geruch, der Fußboden, das Loch, die
Wände. Wieder um eine Erfahrung reicher :)
Ernährt haben wir uns übrigens den ganzen Tag von Crackern, Keksen, einer Scheibe Roggenbrot aus Deutschland noch und dem Kuchen aus Las Tunas (Foto).
Als die Sonne schon untergegangen war, blieben wir auf einmal stehen. Und zwar nicht nur zum Ein- und Aussteigen der anderen Fahrgäste, sondern nichts ging mehr. Keiner konnte uns erklären, was
los war. 85 Minuten gewartet. 15 km vor dem Ziel. Jules Blase war kurz vor dem Platzen (sie war das letzte Mal um 4:30 Uhr morgens- jetzt mit 2 Liter H2O intus).
Dann ein paar Mal gehupt, geruckelt und um 21 Uhr endlich in der Unterkunft in Santiago de Cuba angekommen (die Taxifahrer wollten uns noch übers Ohr hauen- aber nicht mit uns nach so einem Tag)
Unsere Unterkunft in Santiago ist noch aus der Kolonialzeit, gebaut 1909, wunderschön und ziemlich im Zentrum der Stadt. Wir waren direkt schock-verliebt! Große Räume, eine Terasse im Innenhof,
wo wir direkt morgens unseren Kaffee serviert bekommen haben und zum wach werden Gespräche über unsere Familien (♡) geführt haben.
Dann gab es Frühstück von unserer Gastmutter (die wahrscheinlich jünger ist, als Jule und ich): so liebevoll angerichtet und lecker, das vielleicht beste Frühstück bisher auf Cuba.
Irgendwann konnten wir uns doch noch von der Wohnung los reißen und sind zum Bahnhof gelaufen, wo wir den Tag vorher abends ankamen. 20 Minuten später hatten wir unser Ticket für den Viazul-Bus
nach Baracoa am 20.1, zudem von Baracoa zurück nach Santiago am 23.1 und für das dritte Ticket, weiter nach Trinidad an dem Tag, fehlte uns das Geld. So mussten wir erstmal zu einem Geldautomaten
(ATM) in die Stadt und wollten später das Ticket bezahlen und abholen.
Der Stadtbummel durch die Altstadt hat uns dann sehr entzückt: Bunt, authentisch, laut, wild, aufregend und sehr heiß war es. Geld haben wir auch abgeholt, aber wollten das Ticket doch erst
später holen, weil wir erstmal im Stadtkern bleiben wollten. Wir schlenderten durch die Gegend, aßen süßen Kuchen, tranken Wasser und Malzbier, kauften Wein und Ohrringe, besuchten das Emilio
Bacardi Museum (aber nur sehr kurz) und wurden deutlich häufiger von den Leuten angeschnackt. Die Stimmung war eine total andere als in Havanna!
Als es schon fast 14:30 Uhr war, wollten wir einen Mojito trinken in einem Restaurant mit dem schönsten Panorama!
Die zuckersüße Kellnerin fragte noch, ob wir starke Mojitos bevorzugen ("si claro") und so wurden es auch gleich zwei für jeden, oder drei?
Das Heimkommen zurück in die Wohnung haben wir trotz Schwipps aber noch gut geschafft. Dort dann unseren Wein auf der Terasse getrunken und plötzlich kam ein Riesen-Pizza-Hunger vorbei
geschlichen!
Ganz mutig sind wir dann im dunkeln, ohne Handys, also ohne GPS und notierter Adresse, los in die Innenstadt und auf Pizzasuche gegangen. Die ganzen Gassen haben zwar ein bisschen für Verwirrung
gesorgt, aber als wir dann in der Stadtmitte ankamen und tatsächlich einen Pizzastand gefunden haben, waren wir sehr zufrieden. In Santiago wird noch fast alles mit der alten Währung bezahlt.
Diese erhalten die Touristen eigentlich nicht so einfach, aber Jule hatte tatsächlich noch ein paar übrig. So zahlten wir 20 cup für 4 kleine Handpizzen (also 0,80 cuc = 0,72€) und mein
Pizzahunger war gestillt.
Zurück nach Hause haben wir uns natürlich verlaufen.
Nächster Morgen. Nachdem wir gestern nacht einmal nach dem Weg gefragt haben, sind wir doch noch relativ gut nach Hause gekommen...(wir waren nur einmal zu früh abgebogen).
Morgens Kaffee, traumhaftes Frühstück, eine runde Internet und los zum Bahnhof das Ticket nach Trinidad kaufen.
Danach ein Spaziergang durch den Teil der Stadt, der von Touristen wahrscheinlich eher selten aufgesucht wird. Und wurde nur hinterher gerufen, gehupt oder gepfiffen. Zudem war es super warm und
unser Ziel, die Castillo del Morro Burg, noch so weit weg. Ein richtiger Fußweg war auch weit und breit nicht zu sehen, weil normalerweise auch niemand dorthin läuft. Die 10km durch das Gebirge
durch und etliche Schweißtropfen später, kamen wir endlich bei unserer Sehenswürdigkeit an. Die Burg besichtigen wollten wir für 5 cuc allerdings nicht. Lieber haben wir die Aussicht genossen,
kurz im Schatten entspannt und uns dann für nur 6,50 cuc in dem Restaurant mit traumhaftem Ausblick, wie Königinnen bedienen lassen. Salat, Oliven, Brot, Reis, Gemüse und jeweils 2 Bier. Ich
musste mich zwischendurch schütteln vor Freude.
Eigentlich wollten wir schon fast für 5 cuc mit einem Taxifahrer zurück nach Santiago fahren, entschieden uns dann aber doch für einen weiteren Spaziergang einen anderen Weg zurück. Vorbei an
einem Strandabschnitt, wo weit und breit nur Einheimische am feiern waren. Ein herrliches Bild.
Weiter am Wasser hoch, hat Jule sich fast ein Haus gekauft. So eine tolle Kulisse.
Langsam fing die Abenddämmerung dann aber an und wir wollten nicht den ganzen Weg im dunkeln hoch zurück.
Also zu den Einheimischen an die Bushaltestelle gesetzt und eine sehr verrückte Bustour für umgerechnet 8cent (!) (2 cup pro Person) erlebt. Das war so verrückt. Ich musste mich wieder schütteln
vor Glück. So ein günstiger Tag und vor Anbruch der Dunkelheit waren wir wieder in der Innenstadt und sind auf unseren sehr müden Beinen nach Hause gekrochen.
Ich war so dreckig vom Straßenschmutz, dass die Dusche wirklich wieder eine Wohltat war. Nach dem Wein und einer runde Internet, haben wir noch Sachen gepackt.
Morgen früh geht es nach Baracoa.
Die zirka 5 stündige Bustour von Santiago nach Baracoa war ziemich beeindruckend schön. Erst durch kleine Dörfer, dann durch das Gebrige und am Meer entlang, durch Guantanamo (nein, wir haben
nichts krasses gesehen) und wieder durch in eine dschungelähnliche Gebirgslandschaft.
In Baracoa angekommen, sind wir direkt zu unserer Casa. Diese verfügte über eine Dachterasse, die auf das Meer, die Innenstadt und das Gebirge Ausblick gab. So krass, wie umgeben wir von Meer und
Urwald sind hier in Baracoa!
Nachdem wir uns wieder blitzschnell eingewöhnt haben, sind wir aufgebrochen zu einem Stadtbummel. Mir kam es so vor, als ob sich hier jeder kennt in dem Örtchen, obwohl es (wie Flensburg zirka)
auch 82.000 Einwohner hat.
Wir sind etwas rumgelaufen, haben weitere Internetkarten geholt, endlich unsere heiß begehrten CHE GUEVERA CUP SCHEINE getauscht bekommen, für morgen eine Tour gebucht in den Nationalpark
Humboldt, haben zufällig einen Papagei kennen und lieben gelernt und sind in das günstigste Restaurant eingekehrt, was wir finden konnten. Es gab Spaghetti mit Gemüse für 1,50cuc und Bier (350ml)
für ebenfalls 1,50cuc das Fläschen.
Somit hatten wir unser Abendbrot schon vor 17 Uhr abgeschlossen.
Auf dem Nach Hause Weg kauften wir noch noch Wein (natürlich-ihr kennt uns mittlerweile).
Zu Hause habe ich gegen Jule offiziell eine Wette gewonnen: Wir hatten beide Schätzungen abgegeben, wie hoch die Zugspitze (höchster Berg Deutschlands) ist und ich war (viel) näher dran :) Jetzt
bekomme ich irgendwann noch auf dieser Reise eine Überraschung von ihr. Ich bin gespannt, wie ein Flitzebogen!
Zur Abenddämmerung haben wir ein paar Partien Kniffel gespielt (ich habe immer gewonnen! "what a day")
Um 18:40 Uhr war die erste Weinflasche leer und durch unseren tollen Gespräche war auch bald die zweite zuende.
Um 22 Uhr lagen wir dennoch brav im Bett.
Die Vorfreude auf Morgen ist riesengroß!
Um 5:21 Uhr war ich wach. Diese bekloppten Hähne schreien sich hier morgens schon gegenseitig an und das ist eines der Geräusche, die mich wirklich nicht mehr schlafen lassen.
Somit fing mein Tag früh an, wir haben um 7 Uhr von unserer neuen Familie Frühstück bekommen. Auf der Dachterasse. Richtig schön!
Dann um 8 Uhr völlig aufgeregt (auf den Nationalpark) los gestiefelt, kamen pünktlich um 8:25 Uhr bei dem vereinbarten Treffpunkt an, wurden wieder woanders hingeschickt (hatten uns kurz
vertüttelt) und kamen dann 2 Minuten zu spät. Das Ende vom Lied: Unser Jeep in unseren heiß ersehnten Humboldt Park war gerade abgefahren. Totale Enttäuschung, Wut und Trauer.
Dann zufäĺlig eine andere Reisegruppe vor einem Reisebüro getroffen, die auf den berühmten Berg "El Yunque" klettern wollten und kurzfristig entschlossen, denen zu folgen.
Ab in den Jeep mit anderen 6 Touristen (+ich+Jule) und das Abenteuer begann!
Die ReiseGruppe bestand aus einer Französin (die aber auch perfekt Italienisch, Portugiesisch und Englisch sprach), einer jungen Ärztin aus der Schweiz (namens Michelle), ihr Kumpel Norma (ein
Polarforscher) aus Hamburg, eine Physiotherapeutin aus Hamburg und einem Ehepaar aus Köln.
(Norddeutsche waren in der Überzahl!- hihi)
Lächerliche 550 Höhenmeter später, plus ströhmende, hüfttiefe Bachüberquerung und einem Liter Schweißverlusst, ein absolut grandioses Panorama über Wald, Baracoa, Kakaopflanzen und Meer!
Ja, es hatte sich gelohnt.
Natürlich auch alles wieder runter. Der Weg war mittlerweile schlammig, rutschig und eigentlich kein richtiger Weg mehr.
Jules und meine Schuhe waren alles andere als Vorbereitet für diesen An-und Abstieg. Sie in ihren Boots und ich in meinen weißen Barfussschuhen.
Jule hat auf dem Weg ziemlich Vieles entdeckt: Schlangen, Schwiegertochterbäume, Riesentausendfüßler (Geld-Schwarz-gestreift), zudem hat sie hat Schnecken gerettet und sich mit jedem aus der
Reisegruppe in Ruhe unterhalten. Sie war das Schlusslicht.
Ich war Erste oben und auch die Erste wieder unten.
Unten allerdings war dann auch mein persönliches Highlight: Baden im Fluss, den wir vorher überquert hatten. Mich waschen, meine Schuhe putzen, schwimmen, planschen, das Panorama genießen, mit
den anderen rumquatschen, gegen den Strom anschwimmen und auch einfach nur relaxen. Traumhaft.
Als wir langsam wieder zurück zum Jeep aufbrachen, machten wir noch einen Halt beim Restaurant vor Ort und tranken die heiße Schokolade, die dort direkt gepflanzt wird.
Dann fing es schwallartig an zu regnen ("fruchtbares Wetter") und hörte auch erst wieder auf, als wir schon wieder im Baracoa waren.
Völlig durchnässt, glücklich, zufrieden und sehr erledigt, waren wir noch im Supermarkt (der hier echt relativ gut befüllt ist- außer mit Wasser).
Zu Hause Duschen, Terasse, Vino und gute Gespräche.
Um 20:30 Uhr fiel Jule dann aber leider auf, dass sie ihren Ring heute irgendwo verloren haben muss. Echt Schade!
Um 21 Uhr waren wir zu Bett.
Am 22.01.2020 um 7 Uhr gab es wieder Frühstück. Ich war wegen der blöden Hähne schon einmal um 4 Uhr wach, konnte aber zum Glück wieder halbwegs einschlafen.
Dann sind Jule und ich wieder in die noch total dreckigen Klamotten und nassen Schuhe vom gestrigen Tag und los!
Um 8:30 Uhr waren wir in der Stadt, haben noch Wasser gekauft und unseren neuen Freunde, Michelle und Norms, getroffen.
Mit denen ging es dann endlich in den Humboldt Nationalpark.
(Aber ohne Agentur, sondern auf eigene Faust!)
Nachdem wir von verschiedenen Taxifahrern aber unmögliche Preise für die Hin- und Rückfahrt erhalten haben, sind wir in das Reisebüro des Vortages und haben dort ein Taxi für einen humanen Preis
gefordert. Ohne Probleme, jedoch nach 50 Minuten Wartezeit, dann die 1,5h für abgemachte 30cuc (zusammen für alle) in den Park aufgebrochen.
Dort wieder sehr schlammige Wege vorgefunden und von unserem Ranger Carlos die Flora und Fauna erklärt bekommen.
Durch Flüsse (also wieder alles nass), über Felder, durch Gestrüpp und zum Schluss noch einen Cafe bei einer traditionellen Kaffeebauerin getrunken. Ziemlich schön, grün und wild das Alles
♡
Wir haben sogar den kleinsten Frosch, den es auf der ganzen Welt gibt, gesehen! Jedoch hat sich die Bienenelfe, die kleinste Kolibriart der Welt und nur auf Kuba anzutreffen, zu dieser Jahreszeit
eher vor uns versteckt.
Auf dem Rückweg haben wir noch bei dem berühmten Playa (Strand) gehalten, aber da es dann schon dämmerte und der Tag sowieso nicht allzu sonnig war, sind wir nach kurzem Genießen weiter und in
wieder Baracoa angekommen.
In einem Cafe im Ort haben Jule und ich noch ein paar Mojito getrunken, waren kurz um Internet, haben eine Unterkunft in Trinidad gebucht und sind dann auch nach Hause geduselt. Dort geduscht,
Schuhe gewaschen und von unserer Gastmutter eine heiße Trinkschokolade bekommen (so süß!).
Um 18:45 Uhr sind wir in die Wohnung von Michelle und Norms. Die beiden hatten uns auf Spaghetti und Rotwein eingeladen und da lassen wir uns ja nicht zweimal drum bitten...
Wir quatschen, aßen, tranken und rauchten Zigarren (meine erste im Leben). Es war ein richtig netter Abend und Jule und ich waren erst um 22:30 Uhr im Bett.
Ich habe durch die Nächte zuvor gelernt und mit Ohrstöpsel im Ohr geschlafen.
Wir haben dann in Ruhe gefrühstückt, auf unserer Terasse noch die Sonne genossen und Karten gespielt.
Vor dem auschecken sind wir noch in die Stadt. Wir wollten Wasser kaufen, eine kaputte Internetkarte umtauschen und ich musste mal wieder Bargeld abgeben.
Ende vom Lied: Es gab kein Wasser, Internetkarte wurde nicht umgetauscht (warum haben wir nicht verstanden) und meine Bankkarte ging nicht. Lief also alles super (nicht).
Um 14 Uhr sollte unser Viazul Bus los fahren. Mit 45 Minuten Verspätung haben wir Baracoa dann verlassen.
Um 19:30 Uhr sollte unser Anschlussbus in Santiago de Cuba nach Trinidad aufbrechen.
Durch die Verspätung, kamen wir natürlich nicht pünktlich. Die Busfahrer baten uns und die 4 anderen Gäste, die auch mit dem Nachtbus weiter sollten, daher schon in Guantanamo all unsere Sachen
aus dem Kofferraum zu holen und bei uns zu behalten, damit wir in Santiago schnell von dem einen zu dem anderen Bus rennen.
Auf der Autobahn, 12km vor Santiago, dann Halt. Alle die nach Trinidad weiter wollen, sollen sofort raus, auf die andere Straßenseite und dort wartet der Bus schon. Das war vielleicht spannend.
Nachts, mit Sach- und Pack auf dem Rücken über eine Autobahn rennen. Alles klar. Ein Italiener hatte seine Sachen noch nicht raus geholt und bekam mächtig Ärger. Die 3 Schwedinnen hatten noch
kein Ticket und das fanden die Busfahrer auch nicht so cool. Wir waren also sehr vorbildlich mit allem. Obwohl wir nur Bahnhof verstanden.
Ging ja zum Glück aber wieder alles gut und die Fahrt ging los. Jule und ich haben noch heimlich einen Tetrapack- Rotwein getrunken und so konnten wir die Nacht im Bus mit vielen Unterbrechungen
durch neue Zusteiger immerhin leicht schlafen.
Um 7:30 Uhr kamen wir in Trinidad an.
Ankunft in der Unterkunft, ausgepackt und durch die Stadt gebummelt.
Wir wohnen wieder optimal: Eine Seitenstraße vom großen "Plaza Mayor" entfernt.
Um 10:30 Uhr haben wir dann auf der Dachterasse eines Restaurants köstlich gespeist (25cuc für 3 kleine Frühstücke zum Teilen, 2 Cafè und 2 Mojitos).
Anschließend einen weiteren Stadtbummel, über den Markt geguckt, geshoppt und irgendwann Wasser und Bier im Schatten getrunken (8 cuc für 2 Wasser und 4 Bier) und das erste Resume von Trinidad gezogen. Sehr touristisch.
Im Supermarkt noch Sekt, Wein und Wasserflaschen gekauft (insgesamt 25cuc) und zu Hause noch ein bisschen die hauseigene Dachterasse genossen.
Aus dem nichts standen dann plötzlich unsere neuen süßen Mitbewohnerinnen YIN und YANG (ja genau, die beiden kommen aus dem Asiatischen Raum) und platzierten sich direkt neben uns (natürlich in den Schatten). Keine fünf Minuten später kam eine füllige, ältere, kubanische Lolita dazu und die Salsa-Musik wurde aufgedreht. Tanzunterricht. Wir hatten die besten Plätze, so mit unserem Sekt in der Hand und in der ersten / einzigen Reihe. Yin und Yang waren etwas schüchtern und die Tanzlehrerin wollte eigentlich auch viel lieber mit uns tanzen. Eine Stunde haben wir zugeguckt und uns dann aber verabschiedet. Wir hatten Hunger und zwar auf Pizza (schon wieder).
Also kurz von der Sonne abgeduscht, uns einigermaßen schick gemacht und die zwei Straßen weiter in ein Restaurant.
Dort konnte die Kellnerin leider gar kein Englisch und hat unsere Bestellung etwas durcheinander gebracht. Trotzdem alles gut und lecker und für 2 Pizzen, 1 Fajita, 2 Wasser und 2 Wein insgesamt nur 28 cuc bezahlt. Wir rollten danach nur eine Straße weiter und fanden uns wieder auf dem berühmten "Plaza Mayor". Dort war viel los und wir konnten uns, wie in Hamburg bei der Tabak Börse, einfach an den Straßenrand setzen und super gute und günstige Mojitos (1,50cuc) trinken.
Viele Menschenbeobachtungen und eine kurze Runde Internet später, sind wir völlig erledigt noch vor 20 Uhr nach Hause gelaufen und haben von 21 Uhr bis fast 10 Uhr morgens durchgeschlafen. Das hatten wir gebraucht.
Morgens wieder Dachterasse, Sonne, Kaffee und Pläne für den Tag gemacht.
Wir wollen uns Fahrräder ausleihen und ab an den Strand!
Aber als erstes zum Viazul Bus und unsere Weiterfahrt nach Vinales am Montag buchen. Am Ende war es dann aber tatsächlich günstiger, einfacher und schneller mit dem Taxi Collectivo zu fahren
(40cuc/ Person in 6h von Haustür in Trinidad zur Haustür in Vinales anstatt 38cuc/ Person in 6h nach Havana, mit zusätzlich einer Übernachtung dort und dann am nächsten Tag erst die 3-4h
Weiterfahrt nach Vinales).
Dann war "zufällig" unser Restaurant, wo wir gestern schon unser Frühstück hatten, direkt vor unserer Nase und 2,5 h kamen wir dort dann auch wieder satt, glücklich und mit einem leichten Schwips
heraus. Die Cocktails, das Essen und die Terasse sind unschlagbar!
Es war mittlerweile 14 Uhr! Ups!
Jetzt aber wirklich zum Fahrradladen und Drahtesel ausleihen für den Strandausflug!
Bis wir das richtige Geschäft gefunden hatten, war es dort schon 'Siesta'-time (Mittagsstunde). Also nichts mit Ausleihen.
Ein Taxi hielt an, 5cuc zum Strand, wir saßen drin. Vamos!
Die Fahrt war kurz, wunderschön und der Strand noch viel schöner.
Obwohl die gerade neu entstehenden Hotelanlagen dort das Bild etwas zerstören, fühlten wir uns direkt Karibisch und hatten auch nicht mehr so Panik vor den bekannten Strandflöhen am Strand von
Trinidad.
Ein paar hundert Meter am Beach entlang, waren wir auch wieder einsam, nur für uns und konnten im karibischen Meer baden, im Sand relaxen und unsere Musik hören.
Eine Stunde später war es schon plötzlich 16:30 Uhr und wir haben schon wieder unsere Sachen gepackt. Wir wollten vor Sonnenuntergang zu Hause sein und diesen auf der Dachterasse bei uns
genießen.
Die Taxifahrt zurück teilten wir uns mit zwei Männern aus Ungarn, die nach einem netten Gespräch direkt eine Abendverabredung rausschlagen wollten. Ja ja. Wir sind da. Ha ha.
Im Schnelldurchlauf zu Hause dann den Wein rausgeholt, auf die Dachterasse und ab dann wieder unbeschreibliche Magie erlebt:
Vor uns am Horizont die Sonne, am Untergehen, mit dem schönsten Licht, das man sich vorstellen kann.
Hinter uns ein total kitschiger Regenbogen in allen möglichen Farben (im Gebirge gab es wohl Regen). Neben uns die Berge und vor uns ein Restaurant, mit einer Terasse und spielender Band.
Wow.
So viele Eindrücke und wir zwischen all diesen wunderschönen Dingen. Danke.
Einige Sonnenverabschiedungstänze und die Weinflasche später mussten wir schon wieder los. Wir hatten eine Verabredung. Aber nicht mit den Ungaren. Sondern mit Jutta und Detlef!
Die waren tagsüber in Trinidad angekommen und wir haben uns um 19 Uhr auf dem Plaza Mayor getroffen.
Zusammen waren wir auf der Dachterasse, dessen Band wir von unserer Sunset-Zeremonie gehört hatten und haben uns Weinflaschen und Essen geteilt. Wir hatten uns richtig viel zu erzählen, was wir
alles bisher erlebt hatten. Ein richtig netter Abend und kurz vor Mitternacht waren wir erst im Bett.
Am 26. Januar dachten wir uns, wir müssen uns mal wieder mehr bewegen. Alle Wunden sind von unseren Baracoa Wanderungen verheilt und es muss wieder mehr geschwitzt werden!
Also morgens unseren Kaffee auf der Terasse getrunken, währenddessen ich noch meine Lieblingshose genäht bzw. ein Loch gestopft habe. (Nun muss sie noch weitere 100 Jahre halten, bitte :))
Unsere 7 Sachen gepackt und ab in die Innenstadt: Wasser gekauft und völlig ausgehungert ein großes Frühstück für 5cuc gegönnt..
Auf der Straße mit zig Taxifahrern lange Diskussion geführt, wer uns für am wenigsten Geld auf den "Topes de Collantes" fährt. Das ist der berühmte Berg, mit Wasserfällen und verschiedenen
Wanderungen oben. Die Fahrer wollten allerdings 20cuc pro Nase und zusätzlich noch die fälligen 10cuc Eintritt für den Nationalpark. Das war und zu teuer und wir entschieden uns dann für nur
5cuc/ Person in den kleineren und dichteren El Cubana Park (auch leider mit 10cuc Eintritt) zu fahren. Dort dann eine kleine Runde auf dem "Huellas de la Historia"-Weg zu wandern und im "Javira"
Wasserfall zu baden.
Das war sehr schön und angenehm, wir waren danach aber noch hoch motiviert und sind den ganzen Weg wieder zurück gelaufen. 10 cuc gespart.
Die zwei Pina Colada zurück in der Innenstadt hatten wir uns also auch echt verdient und diese schmeckten auch echt sehr sehr gut.
Unser Abendbrot gab es wieder auf der Dachterasse gegenüber mit Livemusik und mega Aussicht (und nur 3,50cuc für eine Pizza).
Das war unser letzter Abend in Trinidad.
Morgens um 8 Uhr bei unserer Casa ausgecheckt, unseren Kaffe und für uns gewaschene Wäsche gezahlt. Jule und ich hatten das erste Mal ein komisches Gefühl bei unserer "Hausmutter" / unserem Host
bzw. wir fanden sie einfach unsympathisch. Ohne das sie uns wirklich was getan hat.
Kurz nach 8 Uhr kam dann unser bestelltes Taxi Collectivo. Ein kleines Auto und wir freuten uns, dass wir (noch) alleine waren. Aber der Fahrer hatte offensichtlich noch andere Leute
einzusammeln: Er sauste durch ganz Trinidad, guckte immer wieder auf eine Adresse in seiner Hand und schimpfte mit Leuten am Telefon. Er fand sie nicht. Wir hofften auf nur eine Person, die sich
dann vorne hinsetzen könnte.
Um 9 Uhr fand unser Fahrer dann die weiteren Mitfahrer: Ein Kanadisches (Französicher Teil) Pärchen. Er saß vorne und ich musste in die Mitte rutschen. Aber es ging endlich los.
10:30 Uhr Pause. Sie saß ab jetzt in der Mitte. Trotzdem sehr eng.
12 Uhr Autotausch. Wir verabschiedeten uns von dem Pärchen. Sie fuhren mit unserem Fahrer weiter nach Havanna und wir raus, auf die andere Straßenseite, in ein super großes Auto mit 6 anderen
Touristen aus Havanna Richtung Viñales.
14:30 Uhr Ankunft Viñales. Gemütliches Ankommen und auspacken. Die ersten Regentropfen. Nein, der erste Regenschauer.
16 Uhr sind wir warm eingepackt in die nur eine Straße entfernte Innenstadt. Ein süßes, kleines Städtchen. Geld abholen ging für mich wieder nicht. Für Jule schon (liegt wahrscheinlich an meiner
MasterCard. Jule hat Visa). Dann haben wir noch den Mini-Supermarkt ausgecheckt und um
17 Uhr hatten wir den ersten Mojito. Happy Hour Angebot. Und als wir gerade so in unser Bruschetta Abendbrot baßen, kamen Michelle und Norms auf einmal von hinten an. So ein Zufall! Die beiden
hatten gerade ihre 28 Stündige (!) Bustour von Baracoa hinter sich, wollten kurz in ihre Casa einchecken und sich dann noch mit zu uns setzen.
18 Uhr Zweiter Cocktail und Jule bemerkt, sie trägt immernoch ihren Schlafanzug.
Ein kleiner Straßenhund verirrte sich unter unseren Tisch und schützte sich so vor dem Regen. Zudem waren viele Mücken unterwegs. Viñales ist halt im Landesinneren und durch den häufigen Regen
leider sehr beliebt bei den Mistviechern...
18:30 Uhr kamen auch schon M+N vorbei. Immernoch pünktlich zur Happy Hour.
Wir sprachen über Gott und die Welt, die nach langer Diskussion wohl wirklich nicht mehr zu retten ist. Leider. Wir rauchten wieder Zigarren und Jule + Norms probierten verschiedene Cocktails
aus.
Um kurz vor 22 Uhr bezahlten wir und Jule schnappte sich den mittlerweile FRODO getauften Straßenhund. Sie wollte ihn mitnehmen. Dieser hat zwar kurz aufgeschriehen, ließ sich dann aber gut nach
Hause tragen. Alle uns auf dem Weg entgegenkommenden Hunde schauten nicht schlecht. So lange wurde wahrscheinlich noch nie ein Hund von hier von Menschen getragen, geschweige von angefasst.
22:15 Uhr. Ich schloss die Tür auf. Jule lässt FRODO runter und rennt weg. Gute Nacht.
Nach einem sehr königlichen Frühstück, haben Jule, Michelle, Norms und ich uns im 10 Uhr in der Innenstadt getroffen. Bepackt mit unseren Wanderungsutensilien sind wir, einfach mal wieder ohne
Guide für teures Geld, auf in die Berge gestartet. Norms hatte sich über die Gegend erkundigt, Orientierungsgebende Apps dabei und wir waren alle hochmotiviert wieder viel zu wandern und zu
erleben. Vorbei an Bauern, die noch mit Ochsen das Feld flügen, haben wir viele Tiere entdeckt, sind durch und über Berge geklettert, haben Rast an einem Fluss gemacht, Tabakpflanzen und die
Arbeit dahinter bestaunt und in Höhlen (durch Norms natürlich) auch noch den Unterschied zwischen Stalakmiten (= von unten nach oben) und Stalaktiten (= von oben nach unten) und den Begriff, wenn
beide sich Berührungen (= Stalaknaten) gelernt.
Nach 16 Uhr waren wir erst wieder zurück in unserer Casa, haben kurz geduscht, gechillt und einen Wein getrunken.
Um 18:15 Uhr waren wir wieder mit M+N verabredet. Ein veganes Restaurant, was allerdings etwas überteuert und sich dann auch noch mit Mini- Portionen präsentiere. Also schnell ausgetrunken und
noch schneller aufgegessen und zum nächsten Restaurant.
Vorher sind wir Vier noch schnell bei unserer Casa vorbei und haben unser Frühstück für den nächsten Tag auf 7:30 Uhr bestellt (nur für Jule und mich- die anderen wollten nur unser nerviges
Casa-Kind mal Live sehen).
Im nächsten Laden waren dann Getränke und noch eine Mahlzeit für bessere Preise drin.
Bei dem Versuch Bilder von uns Vieren zu machen, haben wir schon mehrere Anläufe gebraucht und es dennoch nicht geschafft. Witzig war es allemal!
Um 22 Uhr waren wir wieder brav im Bett.
Von dem Erdbeben haben wir hier übrigens nicht mitbekommen.
Am nächsten Tag ging es ja auch wieder früh hoch, zum Frühstück. Die Nacht war wegen der blöden Mücken sehr störend. Jule wurde direkt auf dem Auge gestochen und sah etwas verändert aus
(Foto)...
Um 8:50 Uhr waren wir Vier (M+N+J+ich) wieder für einen Ausflug verabredet. Es ging für 5 cuc/ Person auf den HoppOnHoppOff-Bus und quer durch Viñales und die Natur drum herum.
Mir war der Fahrtwind etwas zu nervig, deswegen habe ich mich ordentlich eingepackt.
Wir hatten eine kurze Pause der Fahrt bei einer beliebten Höhle gemacht, waren kurz spazieren, haben ein Bier getrunken und sind um 12 Uhr wieder zurück in der Stadt gewesen.
Dort haben Jule und ich die Weiterfahrt nach Havana für morgen gebucht und sind wieder zu Viert in ein Lokal eingekehrt.
Dort haben wir (fast) alle gut gegessen (Norms das gleiche Gericht wie wir- nur angeblich mit Butter und deswegen mehr als doppelt so teuer).
Und weil Happy Hour in dem Lokal war, haben wir uns alle wieder einen Mittagsschwips auf der Dachterasse abgeholt.
Um 16 Uhr haben Jule und Norms noch eine Runde mit dem HoppOnHoppOff-Bus gedreht und Michelle und ich jeweils in unserer Casas ein bisschen die Ruhe genossen.
Um 18 Uhr waren wir Vier das letzte Mal zum Abendessen zusammen.
Norms fliegt am 8.2 zurück nach Hamburg und Michelle am Samstag nach Guatemala! So wie ich. Nur, sie ein paar Stunden nach mir. Ein Treffen in Havana vor unserer Abreise ist aber auch schon
geplant und in Guatemala sicher auch.
Jule fliegt am Freitag ganz früh morgens nach Chile weiter.
Abends hat Jule ihr Mückennetz über ihr Bett aufgebaut. Ihrem Auge geht es wieder besser. Aber wir hassen diese Tiere echt sehr.
Mücken. Aber sonst wirklich schön. Viel zum erwandern, viel Grün, viel Natur.
Dadurch das es im Land gelegen ist, sind noch viele echte Farmen mit ihren alten Methoden in unmittelbarer Nähe.
Viñales an sich ist klein und dafür schon auffällig voll mit Touristen.
Und mir natürlich zu weit weg vom Meer. Mir fehlt Wind und Wasser.
Gefrühstückt, Rechnung bezahlt, alles gepackt, ausgecheckt, einmal Internet und Kaffee auf der viel zu spät entdeckten Traumdachterasse eines Cafès ganz in der Nähe.
Um 13:30 Uhr an der Viazulbus-Haltestelle auf das Einsteigen gewartet und total zufällig dann plötzlich Jutta und Detlef getroffen! Was ein Zufall schon wieder :) wir haben uns kurz wieder
ausgetauscht und uns dann verabschiedet. Um 14 Uhr dann pünktlich unsere letzte gemeinsame Bustour angetreten.
Die 3h Fahrt nach Havana haben Jule und ich damit verbracht die komplette Kuba Reise zu reflektieren. Von "ich packe meinen Kuba-Koffer", über ein Frage-Antwort-Interview, zur Verschriftlichung
unsere Highlights. Das war sehr schön.
In Havana angekommen sind Jule und ich dann vom ZOB selbstständig mit dem ganzen Gepäck auf unseren Rücken zu meiner neuen Unterkunft gelaufen. Der Weg führte uns durch krasse Wohngebiete und
über den größten und krassesten Friedhof den ich je gesehen habe! Zudem dämmerte es schon ein wenig und es war eine schaurige Erfahrung!
Die Casa von Daisy und Josè habe ich durch Norms & Michelles Empfehlung vorher schon gebucht. Sie lag in einem ganz anderen Teil, als ich letztes Mal gewohnt habe. So lerne ich nochmal ein
ganz anderes Havanna kennen. Michelle kommt am nächsten Tag auch noch dazu, bevor wir dann beide abfliegen.
In unserer Casa wurden Jule und ich mit 2 Mojitos begrüßt und behandelt, als wären wir seit Jahren befreundet. Was für eine Gastfreundschaft! Und alles auf Spanisch...
Irgendwann sind Jule und ich noch ein letztes Mal zusammen los gestiefelt und wollten irgendwo einen Wein zusammen trinken gehen. Wir landeten in einem Pik-feinem-Restaurant und tranken eine
Flasche und aßen Brot.
Danach haben wir einen Spaziergang durch Havana by night gemacht, haben bei einem ATM ein letztes Mal Geld abgehoben und haben bei einem Imbiss dann nochmal Stopp gemacht (eine Pizza und 4 Bier
für lächerliche 7 cuc)!
Auf dem Rückweg nach Hause zu unserer Casa haben wir ein paar Diskotheken und völlig herausgeputzte Kubaner vorgefunden. Wir waren noch in unseren Bus-Outfits. Also sind wir weiter gegangen und
kurz vor unserer Casa, es war mittlerweile um die 1 Uhr, standen wir plötzlich in einer Schlange und innerhalb von 3 Sekunden waren wir in einem Club. Da es so schnell ging, konnten wir gar nicht
sehen, wo wir da überhaupt gelandet waren. Ein Cocktail und eine kurze Tanzeinlage später, haben wir erst auf dem WC (!) festgestellt, wo wir da eigentlich waren: Eine Swinger Party! Wir waren
schneller wieder draußen, als wir rein gekommen sind. Lachen mussten wir aber noch ziemlich lange darüber, das stoppte aber und ging ins bitterliche weinen über, als um 2 Uhr das Taxi vor unserer
Casa stand und Jule abgeholt hat. Ab zum Flughafen. Ohne mich.
Das war schon eine ziemlich traurige Verabschiedung :(
Daisy hat mich versucht zu trösten und ich bin irgendwann schlafen gegangen....
Morgens völlig fertig aufgewacht. Mir ging es richtig schlecht. Übelkeit. Kopfweh. Und vielleicht auch ein bisschen die Julevermissung.
Das Frühstück, was mir von Daisy und Josè aufgetischt wurde, war sehr gut gemeint. Mir war aber einfach nicht zum Essen.
Eigentlich wollte ich den ganzen Tag in Havana spazieren gehen, bis Michelle ankommt, aber mir war eher nach im Bett liegen. Das tat ich dann auch. Aber nur kurz. Dann packte mich das schlechte
Gewissen.
Mein Spaziergang ging also los. Ablenkung ist ja die beste Medizin.
Vorbei am Malecón, also direkt am Meer entlang und das Wasser spritze nur so hoch. Ich habe sogar Surfer gesehen! Mir ging es schnell wieder besser und ich konnte den Moment genießen, in Havana
zu sein.
Als ich bei meinem Ziel, dem Callejón de Hamel, angekommen war, pausierte ich dort kurz. Wenn Jule mit dabei gewesen wäre, hätten wir dort sicherlich irgendwo ein Kaffee oder ein Bier getrunken.
So saß ich dort alleine und wurde alle 2 Sekunden von irgendwelchen Leuten angequatscht. Also wieder nach Hause und dort in mein Bett gelegt.
Um 18:15 Uhr kam Michelle dann auch an. Da diese super intelligente, junge Ärztin einfach mal 4 Sprachen fließend kann (unter anderem halt auch Spanisch), konnte sich auch endlich mal wieder
jemand mit Daisy unterhalten.
Mit Michelle bin ich dann auch nochmal Abendbrot essen gegangen.
Jule hatte sich auch gemeldet, sie ist gut in Santiago de Chile angekommen!
Um 3 Uhr nachts kam mein Taxi und Josè hat mich zum Flughafen gebracht. Gott, was war ich aufgeregt (und müde)!
Mein Kuba Fazit:
Cuba ist als Reiseziel eindeutig zu empfehlen! Es hat so viel zu bieten, für Abenteurer zum wandern oder auch Traumstrände für Standartstrandurlauber.
Die besondere Tierwelt, Natur, Dschungel, Städte, Strände und Leute sind alle ziemlich beeindruckend.
Man muss auf Kuba allerdings auch mit Kleinigkeiten zufrieden sein, was Ernährung, Kosmetikartikel, Internet und Komfort angeht. Aber das sollte man ja wahrscheinlich schon vorher wissen, wenn
man in dieses besondere Land fährt.
Eine richtig schöne positive Sache: Die Menschen! Alle waren total hilfsbereit, gut drauf und auch wenn wir nicht die selbe Sprache sprachen, immer interessiert.
Die Frauen in diesem Land wirkten alle, egal ob dünn, dick, groß oder klein total selbstbewusst und trugen das, was ihnen gefällt. Hautenge und kurze Klamotten trotz 20 kg zu viel auf den Hüften
oder Barbieaufdrücke bei 80 jährigen. Einfach toll. Man bekam das Gefühl, es ist ganz egal, wie du aussiehst, Hauptsache du fühlst dich wohl und niemand urteilt darüber. So wünsche ich mir das
für die ganze Welt.
Ach, ich werde dieses Land vermissen, die alten stinkenden Oldtimer, die sich anschleichenden ElektroRoller und die vielen Kutschen.
Jules Kuba Fazit:
Der letzte Tag auf Kuba neigt sich dem Ende. Mein Flieger nach Santiago de Chile steht quasi in seinen Startlöchern und ich ziehe ein Resume der bisherigen Zeit:
Kuba ist so vielseitig und abenteuerlich. Wenn man sich voll und ganz auf das Land mit seinen außerordentlich hilfsbereiten Menschen, seiner Geschichte und Kultur, seiner atemberaubenden landschaftlichen Schönheit und Vielfalt, die Einfachheit des Lebens und sämtlichen nicht- nach- Plan- laufenden Kuriositäten einlässt, ist es kaum in Worte zu fassen, was das Leben/ Sein hier mit einem macht.
Ich nehme so viele Eindrücke, neue Erfahrungen und neue Menschen mit in meinem Herzen, habe vieles Neues gelernt und Altes reflektiert. Ich habe so viel Zufriedenheit empfunden und Lieblingstage erlebt. Die Bereicherung durch diese Erfahrungen wirken hoffentlich noch lange nach.
Nun wird es aber Zeit weiterzuziehen und ich bin unendlich vorfreudig und erwartungsvoll! Die Welt ist so schön, das Leben ist so schön!!!!